Tag der Trinkhallen bietet Bier, Bömskes und Musik
Buden-Kultur
Mehr als 250 Künstler an 50 Buden: Der 25. August steht ganz im Zeichen der Kiosk-Kultur. Das Programm am Tag der Trinkhallen kann sich sehen lassen.

Schon die Ruhrgebiets-Künstler mochten die Buden. Franz Klekawka malte das „Büdchen am Bahndamm“ 1977 – jetzt passt es gut zum Tag der Trinkhallen. Derzeit sind 64 Bilder dieses naiven Künstlers, der seine Brötchen als Schlosser bei Hoesch verdiente, im Dortmunder Hoesch-Museum, Eberhardstraße 12 (bis 30.9., Di/Mi 13-17, Do 9-17, So 10-17 Uhr). Auch das Museum Ostwall im Dortmund U präsentiert in der Schau „Schichtwechsel“ einige seiner Werke. Repro: Stadt Dortmund
Auf der Suche nach einer gemischten Tüte, einer Schachtel Zigaretten oder dem Feierabendbier würden die meisten Ruhrgebietler die Bude um die Ecke ansteuern. Den Klang westafrikanischer Trommeln, eine Lesung oder sogar einen Poetry Slam würden sie dort aber sicher nicht vermuten. Beim Tag der Trinkhallen am Samstag, 25. August ist das alles möglich.
Dann verwandeln sich zum zweiten Mal die für das Ruhrgebiet typischen Buden in echte Kulturstätten. Mehr als 250 lokale Künstlerinnen und Künstler – von Musik über Straßenmalerei und Lesungen bis hin zu Fußball und Fahrrad – versüßen den Aufenthalt am Miniatur-Kiez des Vertrauens. Gefördert wird der Tag auch in diesem Jahr von der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW. „Die Bude um die Ecke ist für viele Menschen ein Stück Heimat. Sie ist eine Anlaufstelle für alle“, sagt Markus Schlüter, stellvertretender Regionaldirektor beim RTG.
Die Welt im Ruhrgebiet
Entwickelt haben das Programm acht Kuratoren – unter ihnen zum Beispiel Kazim Calisgan vom Katakombentheater Essen in der Sparte Weltmusik. Für ihn sei das Ruhrgebiet ohne Weltmusik nicht mehr denkbar – schließlich fungiere sie als nonverbale Sprache zwischen verschiedenen Kulturen.

Die Otumfuo-Band ist ein zwölf-köpfiges Ensemble und spielt am Tag der Trinkhallen westafrikanische Trommelmusik in Duisburg. © Aileen Kierstein
„Am Tag der Trinkhallen ist gefühlt die ganze Welt im Ruhrgebiet“, scherzt er mit Blick auf die kulturelle Vielfalt, die das Programm seinen Besuchern bietet. Denn neben Weltmusik werden auch klassische Geschmäcker mit Jazz, Pop oder Akustik angesprochen.
Mit dem Rad zur Bude
Damit Besucher am Tag der Trinkhallen von 15 bis 22 Uhr so viel wie möglich erleben können, hat der RTG rund 220 Kilometer Radroute konzipiert, um möglichst viele Buden miteinander zu vernetzen. Geführte Touren sind in diesem Jahr ebenfalls möglich. Unterwegs mit dem Rad lohnt sich also ein Abstecher „anne Bude“.
Die Programmübersicht zum Tag der Trinkhallen mit allen teilnehmenden Buden und den anwesenden Künstlern sowie die Radrouten sind kostenlos im Internet zu finden.
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