Syburg bekommt Unterkunft für junge Flüchtlinge
Haus Husen
Auf der Syburg entsteht eine Unterkunft speziell für jugendliche Asylbewerber. Denn Anfang 2015 aufgestellte Prognosen über die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Dortmund sind überholt. Zurzeit betreut das Jugendamt 690 Jugendliche. Die Stadt rechnet mit deutlich steigenden Zahlen.

Das Haus Husen auf der Syburg. Hier haben unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gewohnt - allerdings nur für rund drei Wochen.
Aktualisierung 11.40 Uhr:
Wichtig ist die Nachricht vom Aufbau der Unterkunft für junge Flüchtlinge auch für den Schwerter Stadtteil Westhofen. Denn dort gibt es eine intakte Infrastruktur, unter anderem für tägliche Einkäufe. Auf der Syburg gibt es keinen Bäcker und auch keinen Supermarkt. Inzwischen war zu erfahren, dass die Stadt Dortmund das "Haus Husen" gekauft hat. Der vorherige Eigentümer nutzte das einem Hotel gleichende Gebäude als Seminarzentrum für IT-Spezialisten.
Die Stadt Dortmund wird die jugendlichen Bewohner der Unterkunft pädagogisch betreuen. Die Kapazität für 175 Flüchtlinge erreicht die Stadt als Betreiber jedoch nicht zu Beginn des Betriebs. Sie fährt den Betrieb in mehreren Stufen hoch. Einziehen sollen dort zunächst nur männliche Jugendliche. Bezirksbürgermeister Sascha Hillgeris stellte am Montag (10.8.2015) klar, dass die Unterkunft wichtig sei. Er kritisierte, dass die Stadt Dortmund ihn erst spät (7.8.) informiert habe. Die Zeit bis zur Bürgerinformation am 12.8.2015 sei jetzt knapp.
Das Haus Husen verfügt über zahlreiche Zimmer, Aufenthaltsräume und eine Großküche. Enorm groß ist das Außengelände. Gebäude und Grundstück liegen idyllisch an der Stadtgrenze zu Schwerte.
Ursprungsmeldung 10.05 Uhr:
Bis zum Ende des Jahres 2015 werden nach Prognosen der Stadt 1000 unbegleitete minderjährige Flüchtlingen nach Dortmund kommen. Die Zahl steigt, weil das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg immer mehr Anträge bearbeiten muss. Kriegsflüchtlinge aus Syrien und Asylbewerber aus Balkanländern führen die Statistik an. Diese Zahlen spiegeln sich auch in Dortmund wieder.
Reagieren muss das Jugendamt der Stadt Dortmund, wenn Kinder und Jugendliche einreisen. Denn das Kinder- und Jugendhilfegesetz schreibt diesem Amt vor, Kinder und Jugendliche ohne Eltern und Unterkunft zu versorgen. Bereits jetzt (Stand: August 2015) leben etwa 400 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Wohnungen und Wohngruppen in Dortmund. Die Stadt sucht weitere Mehrfamilienhäuser.
Ein neuer Standort ist bereits gefunden: Die frühere evangelische Jugendbildungsstätte "Haus Husen" auf der Syburg soll weitere 175 Jugendliche beherbergen. Die Kinder und Jugendlichen hätten "teils erschreckendste Odysseen hinter sich", sagt Bezirksbürgermeister Sascha Hillgeris über die Lebensläufe der zu betreuenden jungen Asylbewerber. Das "Haus Husen" sei "nach der Flucht vor Krieg, Zerstörung und Tod" ein wichtiger Ruhepol. Syburg müsse als "Start für ein Leben ohne Angst um das Überleben" ermöglichen.
Über den neuen Standort für Flüchtlinge in Dortmund informiert die Stadt am Mittwoch (12.8., 19 Uhr) im Bürgerhaus Syburg. Das "Haus Husen" ist damit der dritte Standort für Asylbewerber im Stadtbezirk Hörde. Bereits im Betrieb sind
Dazu kommen noch zwei weitere Standorte, über die bereits entschieden worden ist:
- Die frühere Frenzelschule in Hörde
- Das "Haus Husen" auf der Syburg