Die Ruhrkampfbahn des SV Langschede wird saniert. Ein neuer Kunstrasenbelag muss her.

Die Ruhrkampfbahn des SV Langschede wird saniert. Ein neuer Kunstrasenbelag muss her. © Marc-André Landsiedel

SV Langschede: Neuer Kunstrasen für die Ruhrkampfbahn – doch es wird teurer als befürchtet

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Weil Schäden unter dem Kunstrasen entdeckt wurden, muss der SV Langschede für sein Kunstrasenprojekt tiefer in die Tasche greifen. In der Ruhrkampfbahn gibt es nämlich eine Besonderheit.

Langschede

, 13.08.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Ruhrkampfbahn ist die sportliche Heimat des Fußball-Kreisligisten SV Langschede. Nach dem Umbau des Aschenplatzes im Jahr 2008 in einen modernen Kunstrasenplatz ist nun wieder eine umfassende Sanierung notwendig. Noch dieses Jahr soll gebaut werden. Unplanmäßig wird alles nun aber teurer als gedacht. Doch der Verein hat eine Lösung parat.

Nach 14 Jahren ist der Platz sanierungsbedürftig geworden. Wortwörtlich „plattgetreten“, so steht es im gemeinsamen Baukonzept des Vereins mit der Stadt, sind heute die Halme des Kunstrasens, der für damalige Verhältnisse hochmodern war.

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Schon 2008 baute der SV Langschede in Eigenregie mit einem städtischen Zuschuss. Das Prinzip der Zusammenarbeit hat sich bewährt. Auch jetzt will der Verein als Bauherr auftreten – so haben es die Stadt Fröndenberg und die Langscheder vereinbart. „Im Vergleich zum Jahr 2008 haben wir es aber nun mit einer wesentlich besseren Ausgangslage zu tun“, sagt Vereinschef Marcus Gerke. Denn die Bagger müssen nicht mehr so tief in den Boden eingreifen. Nur die Kunstrasen-Oberfläche wird saniert. Mittel über 190.000 Euro sind im Haushalt der Stadt bereits eingepreist.

Im Untergrund ist eine Spezialmatte nicht mehr in Schuss

Der Bau wird nun allerdings etwas teurer. Das hängt mit dem Aufbau des Platzes zusammen. Denn anders als viele andere Kunstrasen-Sportplätze verfügt die Ruhrkampfbahn nicht über eine sogenannte elastische Tragschicht, eine mehrere Zentimeter mächtige, meist schwarze Schicht, die gegossen wird und auf welcher der eigentliche Kunstrasen liegt. In Langschede befindet sich stattdessen eine Elastikmatte unter dem Kunstrasenbelag. Und diese Matte hielt kürzer als erhofft. Kalkuliert hatte der Verein eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren.

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„Die Bodenuntersuchungen haben gezeigt, dass die Matte hin ist“, sagt Gerke und verweist auf ein Gutachten des Instituts für Sportstättenprüfung. Das ergab, dass die Matte nicht mehr ausreichend Dämpfwirkung aufweise. Das spürten die Torhüter bereits im harten Fünfmeterraum, in dem der Klub bereits eine kleinflächige Sanierung vorgenommen hatte. Wechselt der Verein die Matte nun nicht mit aus, steigt das Risiko für Sportverletzungen.

So sieht es unter dem Kunstrasen aus: In der Langscheder Ruhrkampfbahn ist auch die weiße Matte unter dem Kunstrasen sanierungsbedürftig.

So sieht es unter dem Kunstrasen aus: In der Langscheder Ruhrkampfbahn ist auch die weiße Matte unter dem Kunstrasen sanierungsbedürftig. © SV Langschede

„Mit dem Budget von 190.000 Euro wären wir hingekommen“, erklärt Gerke und rechnet vor: „Die Matte sorgte nun für Mehrkosten von 50.000 Euro.“ Die zusätzlichen Kosten sollen sich die Stadt und der Verein per Eigenanteil teilen. 16.000 Euro habe der SV Langschede schon für das Projekt zusammen, teilte Gerke mit. Vor allem von einer geplanten Crowdfunding-Aktion erhofft sich der Verein, den angegebenen Eigenanteil von „mehreren 10.000 Euro“ stemmen zu können.

Neue Matten sollen länger halten als bisher

Trotzdem möchte der SV Langschede an der Bauweise mit Matte festhalten. Zum einen hätten sich die Materialien seit der letzten Sanierung 2008 weiterentwickelt. Die Matten sind dichter und dicker und somit widerstandsfähiger und haltbarer geworden. Gerke bringt zum anderen auch Umweltaspekte ins Spiel: „Wir befinden uns in einem Wassergewinnungsgebiet. Eine 7000 Quadratmeter große Gummischicht ist da nicht gut“, sagt er. Der Oberbelag wird sich dagegen etwas verändern. Künftig wird auf Korkgranulat statt auf Gummigranulat gespielt.

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Die Langscheder hoffen nun, dass die Politik in den Ausschusssitzungen und final im Rat am 28. September grünes Licht für den Baustart im Herbst gibt. Denn noch bekommen die Langscheder günstige Konditionen. Eine Verzögerung würde das Projekt auch von den Materialkosten her wohl verteuern.