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SuS Kaiserau kann im Abstiegskampf aufs Corona-Zeitspiel setzen
Fußball
Möglich ist es, aber realistisch? In der Landesliga (3) kann es noch zu einer Wertung der Saison kommen. Das Corona-Zeitspiel kommt aber dem SuS Kaiserau entgegen.
Es gibt keinen generellen Saisonabbruch bei den Fußballern. Das erklärte zu Wochenbeginn der Fußballverband Westfalen während einer Pressekonferenz. Vielmehr konzentrieren sich die Staffelleiter nunmehr auf ihre Ligen, denn jede Staffel soll gesondert bewertet werden.
Dies wiederum heißt, dass es Ende Juni durchaus der Fall sein kann, dass eine Liga 50 Prozent der Spiele ausgetragen hat und es hier zu einer Wertung kommt. Nur in der Nachbarstaffel kann das schon wieder ganz anders aussehen. So oder so spielt die Zeit zweifelsohne für einen heimischen Sportverein.
SuS Kaiserau belegt nach sechs Spielen einen Abstiegsrang
Und das ist der SuS Kaiserau in der Landesliga (3). Nach bislang nur sechs ausgetragen Begegnungen rangieren die Schwarz-Gelben auf einem Abstiegsrang und müssten - Stand jetzt - bei einer Wertung wieder den bitteren Weg in die Bezirksliga antreten.
Aber: Der SuS Kaiserau kann gelassen auf Zeit spielen, denn wie Türkspor Dortmund, der SV Wanne und Firtinaspor Herne müssen die Kamener gleich elf Spiele nachholen, damit es noch zu einer Wertung in dieser Liga kommt. Alle übrigen Konkurrenten haben bereits mehr Begegnungen ausgetragen.
Verband schließt Serien von Englischen Wochen aus
Aber die Zeit wird knapp: Da der Fußballverband eine Aneinanderreihung von Englischen Wochen ausschließt, müsste der SuS Kaiserau bereits am 2. Mai wieder ins Meisterschaftsgeschehen einsteigen. An neun Wochenenden und zwei Feiertagen wäre das Pensum so eben zu schaffen. Nur: Die vierwöchige Vorbereitungszeit auf den Re-Start ist nach der Lockdown-Verlängerung bis zum 18. April schon nicht mehr gegeben.

Simon Erling glaubt nicht mehr daran, dass es in der Landesliga (3) zu einer Wertung der Saison kommt. © Schwerte
„Das alles ist nur schwer vorstellbar und nur wenig sinnhaltig“, sagt Kaiseraus Sportlicher Leiter Simon Erling. „Natürlich werden wir uns danach richten, was der Verband entscheidet, aber bei den steigenden Inzidenzzahlen kann ich mir nicht vorstellen, dass nochmal gespielt wird.“ Erling stellt dabei fair klar: „Wir würden auch lieber eine normale Saison spielen.“
Spieler aus verschiedenen Kommunen kommen zusammen
Der Gymnasiallehrer blickt auf den knapp gehaltenen Terminkalender, aber auch auf einen ganz anderen Umstand: „In einem Verein spielen ja längst nicht mehr nur Fußballer aus dem gleichen Ort. Wenn Spiele in der Landesliga stattfinden, dann treffen da auf einem Platz verschiedene Spieler aus gleich mehreren Kommunen aufeinander. Das könnte zum Problem werden.“
Und so wird es am Ende wohl darauf hinauslaufen, dass der Ball in der Landesliga (3) weiterhin ruht und mit jeder verstrichenen Woche der SuS Kaiserau dem Klassenerhalt näher rückt.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
