Suche nach drittem Arbeiter geht weiter
Explosion im Duisburger Hafen
Nach einer Explosion am Duisburger Hafen sucht die Polizei noch immer nach einem dritten Vermissten. Auch die Ermittlungen zur Ursache gehen weiter. Zwei Arbeiter kamen bei dem Unfall auf dem Tankschiff ums Leben.

Ein Polizeitaucher steigt in einem Duisburger Hafenbecken ins Wasser. Nach der Explosion auf einem Tankschiff in der Neuen Ruhrorter Werft mit zwei Toten wird eine weitere Person noch vermisst.
Nachdem bei einer Explosion auf einem Tankschiff in Duisburg zwei Menschen starben, gehen die Ermittlungen am Freitag weiter. Taucher sollen um halb zehn ihre Suche nach dem dritten Arbeiter fortsetzen, der sich ebenfalls auf dem Schiff befunden haben soll. Er konnte nach stundenlanger Suche am Donnerstag nicht gefunden werden.
Sofern er sich an Bord befunden hat, gehen die Einsatzkräfte nicht davon aus, dass er das Unglück überlebt haben könnte. Die beiden Monteure, die mit Nacharbeiten für den Schiffs-TÜV beschäftigt waren und bei dem Unglück ums Leben kamen, sind nur noch schwer zu identifizieren. Einer schlägt auf den Schienen einer Güterbahn auf, der zweite Mann liegt auf der Straße. Schiffsteile wurden durch den Druck Hunderte von Metern weit und quer über das Hafenbecken in ein Industriegebiet geschleudert.
Suche am Abend zunächst eingestellt
Das Schiff lag für eine Generalinspektion im Hafenbecken der Werft. Zwei Arbeiter wurden durch die Wucht der Explosion getötet und mehrere 100 Meter weit an Land geschleudert. Für die Suche nach dem vermissten dritten Mann wurden auch Taucher eingesetzt. Sie mussten die Suche wegen der Lichtverhältnisse am Abend allerdings zunächst unterbrechen, wie eine Sprecherin sagte.
Die Polizei geht bisland von einer Gasexplosion aus. Die Ermittlungen dauern an. Der Treibstoff des Tankers soll nicht in die Luft geflogen sein. Schiffsteile wurden noch in einer Entfernung von mehr als einem halben Kilometer entdeckt. Ausgangspunkt für die Explosion waren nach ersten Erkenntnissen die Arbeiten auf dem Spezialtankschiff.
Die Staatsanwaltschaft schaltete einen Brandsachverständigen ein. Das Landesumweltamt ordnete Wasserproben an. Nach dem Unglück kümmerten sich Notfallseelsorger um die Anwesenden.
Überprüfung der Ursache
Das 2005 gebaute und 110 Meter lange Binnentankschiff Julius Rütgers des Duisburger Großreeders „Jaegers“ liegt in einem Hafenbecken auf dem Werftgelände neben einem weiteren Schiff.
Tankschiffe dürfen erst gar nicht beladen in eine Werft einlaufen. Auch ein Gaszertifikat ist notwendig. "Je nachdem, was ein Schiff vorher geladen hatte, braucht es eine Gasfreiheitsbescheinigung", erklärt Ramon van der Maat, Leiter der Pressestelle der Polizei Duisburg.
Die Frage ist, wie sich dann Gas entwickeln und wieso das Gemisch explodieren konnte? Derzeit werde geprüft, so der Sprecher, ob das Schiff eine solche Bescheinigung gehabt habe, beziehungsweise, ob es eine hätte haben müssen oder nicht.
Das Schiff befördert nach Angaben des Reeders unter anderem heißen Bitumen und Schweröle. Dafür ist es ausgerüstet. Zuletzt hatte es laut Polizei Duisburg Teerpech und Pyrolyseöl geladen.
mit Material von dpa
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