Nach den Ausschreitungen bei einem Hallenfußballturnier in Hamm am 27. Januar, das nach einem abgefeuerten Schuss aus einer Schreckschusspistole während einer Rudelbildung abgebrochen wurde, haben die beiden beteiligten Vereine, SSV Hamm und BV 09 Hamm, zusammen mit dem Fußballkreis Unna-Hamm und dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen die Gewalthandlungen beim Turnier in einer gemeinsamen aufs Schärfste verurteilt.
Vereine haben Vorfälle mit Kreis und Verband aufgearbeitet
Die Gewalteskalation hat den Amateurfußball im FLVW erschüttert und bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. „Wir sind immer noch schockiert über das Verhalten einiger unserer Spieler, die dazu beigetragen haben, dass Zuschauer auf dem Feld die Gewalt weiter haben eskalieren lassen“, wird Sascha Raulf vom SSV Hamm in der Mitteilung zitiert.
Raulf und Marco Herzebrock (BV 09 Hamm), die Vorsitzenden ihrer Vereine, haben vergangene Woche zusammen mit Andree Kruphölter (FLVW-Vizepräsident Amateurfußball) sowie Vertretern des FLVW-Kreises Unna-Hamm, Michael Allery (Kreisvorsitzender) und Friedhelm Wittwer (stellvertretender Kreisvorsitzender), die Geschehnisse rund um das Hallenturnier aufgearbeitet.
SSV Hamm zog dritte Mannschaft bereits zurück
„Zunächst hoffen wir auf schnelle und vollständige Genesung der Verletzten. Insbesondere bitten wir im Namen unserer Vereine um Entschuldigung bei den vielen Unbeteiligten – vor allem bei den Kindern – die diese schlimmen Szenen mitanschauen mussten“, so die beiden Vereinsvertreter weiter.
Als erste Konsequenz zog der SSV Hamm seine dritte Mannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb zurück. Ferner kündigte der Verein an, die Ermittlungsbehörden bestmöglich bei der Identifizierung des Zuschauers, der dem SSV-Lager zugeschrieben wird und einem BV-09-Spieler mit einer Schreckschusspistole ins Gesicht geschossen hatte, zu unterstützen. Auch der BV 09 Hamm will die Vorfälle intern aufarbeiten. „Als Vereine übernehmen wir gemeinsam Verantwortung“, sagen Herzebrock und Raulf, die beim nächsten Aufeinandertreffen beider Vereine im April einen Aktionsspieltag gegen Gewalt ausrufen wollen.
Wachsende Intensität und vermehrte Rücksichtslosigkeit
Wichtig war es den Parteien aber auch, hier festzustellen, dass nur vereinzelte Spieler und eine kleine Gruppe von Zuschauern, die zwar befreundet mit den Spielern, aber keine Vereinsmitglieder sind, die Vereine und den Fußball in ein schlechtes Licht gerückt hätten. „Hier wollen wir mit den anderen Vereinen, der Stadt und dem Verband enger zusammenrücken, um jeder Form von Gewalt entgegenzuwirken“, so die Unterzeichner der Erklärung.
„Mit dem Schuss aus einer Handfeuerwaffe haben die Gewaltvorkommnisse in unserem Verband eine neue Dimension erreicht“, sagt Andree Kruphölter. Als FLVW-Vizepräsident Amateurfußball und Mitglied der Kommission Gewaltprävention beobachtet er zwar keinen Anstieg der Vorfälle auf Westfalens Amateurplätzen, wohl aber schon seit längerer Zeit eine wachsende Intensität und vermehrte Rücksichtslosigkeit. Wichtig sei es in dem konkreten Fall aber auch zu betonen, dass hier eine kriminelle Einzelperson gehandelt habe.

Der FLVW werde mit seinen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin Hilfestellung in der Gewaltprävention sowie in Konfliktsituationen anbieten, um das Gewaltproblem weiter einzudämmen. „Hier sind nicht nur die Vereine und Verbände gefordert. Wir haben ein gesellschaftliches Problem, das der Fußball allein nicht lösen können wird“, so Kruphölter.
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