Stäbler verpasst Bronze

Frank Stäbler lag enttäuscht auf dem Rücken und trauerte der verpassten Olympia-Medaille nach. Im Kampf um Bronze unterlag der 23-jährige Ringer-Europameister am Dienstagabend im Limit bis 66 Kilogramm dem Georgier Manutschar Zchadaja und ging damit leer aus.

London (dpa)

von Von Frank Kastner, dpa

, 07.08.2012, 20:33 Uhr / Lesedauer: 2 min

Frank Stäbler (v) hatte gegen Tamas Lorincz aus Ungarn das Nachsehen. Foto: Orestis Panagiotou

Frank Stäbler (v) hatte gegen Tamas Lorincz aus Ungarn das Nachsehen. Foto: Orestis Panagiotou

Die Hoffnungen auf Edelmetall bei den Sommerspielen in London erfüllten sich für den Griechisch-Römisch-Spezialisten nicht. «Man kämpft nicht oft um eine olympische Medaille. Mir hat ein bisschen Glück gefehlt. Am Ende war der Georgier einen Tick besser», sagte Stäbler.

Der Südkoreaner Kim Hyeonwoo bezwang im Finale den Ungarn Tamas Lorincz. Bronze sicherten sich der Georgier Manutschar Zchadaja und der Franzose Steeve Guénot.

Nach einem Wechselbad der Gefühle gab es für Stäbler kein Happy End. In seinem Auftaktkampf hatte Stäbler eine bittere 1:6-Pleite gegen den Ungarn Tamas Lorincz kassiert und war danach wutentbrannt und wortlos aus der Halle gerannt. «Unglaublich, was man hier vor 8000 Zuschauern für Emotionen erlebt. Damit muss man erst einmal klarkommen», entschuldigte er sich später.

Danach musste Stäbler lange bangen. Nur weil der in der Bundesliga für TuS Adelhausen in der 74er-Kategorie ringende Ungar ins Finale einzog, wo er dem Südkoreaner Kim Hyeonwoo unterlag, durfte Stäbler in der Hoffnungsrunde seine zweite Chance suchen. Und er nutzte sie. Gegen den Amerikaner Justin Lester explodierte der Mann aus Musberg förmlich und fegte seinen Gegner mit 10:0 von der Matte. «Da habe ich den Kampf meines Lebens gemacht», berichtete er stolz.

Im kleinen Finale konnte Stäbler den Georgier jedoch nicht gefährden. «Wir hatten nur eine Chance in dieser Stilart und haben sie leider nicht genutzt», meinte Bundestrainer Jannis Zamanduridis, der 2004 in Athen Olympia-Siebter war.

In den gut vier Stunden zwischen erster Runde und Finalkampf hatte Zamanduridis ganze Arbeit geleistet. Immer wieder redete er seinen Schützling stark, wies auf taktische Maßnahmen hin und versuchte, die Anfangsnervosität bei seinem Schützling abzustellen. «So ein junger Mann muss mit diesem Druck erstmal fertig werden», meinte der Coach.

Nicht einen Vorwurf gab es nach der Auftaktniederlage. «Er gibt alles für's Ringen, er lebt tagtäglich den Ringkampfsport, für ihn ist es am härtesten in diesem Moment gewesen. Er hat vielleicht zu viel gewollt. Doch wie er zurückkam, war beeindruckend.»

Stäbler hatte sich für London viel vorgenommen. Sogar sein Haar hatte er extra kurz geschoren. «Bei Olympia ist alles möglich», hatte er erklärt. Am Ende ging die Medaillenrechnung nicht ganz auf.

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