Stadt richtet neue Koordinationsstelle ein

Flüchtlinge in Bochum

Eine zentrale Koordinierung der Aufgaben rund um die Flüchtlinge – das soll eine Art Krisenstab leisten, der derzeit seitens der Stadt aufgebaut wird. Dafür sollen Mitarbeiter aus vielen Bereichen der Stadtverwaltung eingesetzt werden –das soll jedoch ohne externe Einstellungswelle geschehen, wie Michael Townsend sagt.

BOCHUM

, 06.10.2015, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Willkommenskultur in Bochum sei hervorragend, da sind sich die Politiker einig.

Die Willkommenskultur in Bochum sei hervorragend, da sind sich die Politiker einig.

Der Stadtdirektor ist gemeinsam mit Sozialdezernentin Britta Anger federführend beim Aufbau der neuen Koordinationsstelle. Dort sollen in Zukunft alle Aufgaben rund um die Flüchtlingsarbeit in Bochum gebündelt werden – und das sind viele.

„Zu unseren Aufgaben gehört zunächst die Unterbringung der Menschen“, so Townsend, der die Verwaltung in der Aufgabe sieht, sämtliche Flächen innerhalb der Stadt zu „scannen“ und möglicherweise auch Anreize für Neubauprojekte zu schaffen, insbesondere im Bereich des sozialen Wohnungsbaus.

Zudem solle die neue Koordinationsstelle „strategische Integrationskonzepte“ entwickeln, um den Zuwanderern eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, „denn die überwiegende Mehrheit der zu uns geflohenen Menschen wird bleiben – da müssen wir uns nichts vormachen“, so der Stadtdirektor.

Bessere Kommunikation

Angesichts der im Rat zuletzt immer wieder geäußerten Kritik an der Kommunikation zwischen Verwaltung und Bezirken, sieht Townsend eine wichtige Aufgabe auch in der Optimierung der Kommunikation mit den betroffenen Bezirken. Zudem solle mit der neuen Kommunikationsoffensive auch ein Beschwerdemanagment eingerichtet werden.

Um zu mehr Durchblick zu kommen, wer sich überhaupt wo in der Stadt befindet, will der Stadtdirektor die Datenbasis rund um die Flüchtlinge zentralisieren: „Wir haben die Daten in der Verwaltung, aber sie müssen noch aus den unterschiedlichen Bereichen zusammengeführt werden“, sagt er.

Stemmen soll diese Herausforderungen ein Kernteam von drei Personen. Neben einem Leiter der Koordinationsstelle soll es noch zwei weitere Mitarbeiter geben. Unterstützung bekommt das Team – so die Planung von Michael Townsend – durch weiteres Personal aus verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung. „Es wird keine externe Einstellungswelle geben“, so Townsend. In einigen Bereichen der Verwaltung sei daher auch mit Einschränkungen zu rechnen.

Entscheidungsbefugnisse

Damit die Arbeit der Koordinationsstelle schnell und effektiv verlaufen kann, wird der Stadtdirektor als Verantwortlicher zudem mit weitreichenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet. Dazu gehört unter anderem die Entscheidungsbefugnis über die Nutzung städtischer Objekte – sofern keine anderslautenden Entscheidungen seitens der Kommunalpolitik der Nutzung für die Flüchtlingsarbeit im Wege stehen.

Um auch hier für möglichst viel Transparenz zu sorgen, soll es in hoher Frequenz regelmäßige Sitzungen mit dem Stadtbaurat und den Leitern verschiedener Ämter der Stadtverwaltung geben.