Das Kreissportgericht Unna-Hamm nimmt sich in der kommenden Woche des Vorfalls rund um das Fußball-Kreisligaspiel zwischen dem TSC Kamen und dem PSV Bork vom 12. März an. Die Partie war in der Halbzeit beim Stand von 1:0 für die Gäste durch den Schiedsrichter Alparslan Remzi Kilinc abgebrochen worden, nachdem der Unparteiische nach ersten Erkenntnissen mit Personen aus dem Vereinsumfeld des TSC Kamen, darunter auch Fans, aneinandergeraten war.
Die Polizei rückte am besagten Sonntag mit mindestens fünf Streifenwagen zur Kamener Gutenbergstraße an, um die Situation zu schlichten, konnte den Einsatz rasch wieder beenden. Verhandelt wird am Dienstag, 28. März, um 18.30 Uhr im Vereinsheim des TuS Germania Lohauerholz-Daberg. Den Vorsitz übernimmt Sportrichter Michael Zahorodnyj.
Konträre Aussagen der Vereine
Die Verantwortlichen beider Mannschaften hatten sich vor anderthalb Wochen bereits zu dem Vorfall geäußert und konträre Aussagen zu Protokoll gegeben. Sanmi Ojo, Trainer des PSV Bork, betonte, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, das Spiel abzubrechen. Er erklärte, der Schiedsrichter habe sich bedroht gefühlt. Der Vorsitzende des TSC Kamen, Namuk Kanar, widersprach dieser Fassung. Er behauptete, dass die Borker hinter dem Schiedsrichter hinterhergelaufen seien.
TSC-Spielertrainer Dogan Okuman sagte zudem, dass der Referee die Kamener Spieler während des Spiels provoziert habe. Ordner in Warnwesten und der TSC-Vorstand hätten den Schiedsrichter dann beschützt, was man beim PSV Bork wiederum anders sieht. Während der TSC Kamen dem PSV ein abgekartetes Spiel vorwarf (Zitat Kanar: „Die wollten, dass irgendwas vorkommt“), behauptete Borks Ojo, dass es zu wüsten Beleidigungen und Drohungen seitens Personen aus dem Umfeld des TSC gegenüber den Borkern gekommen sei. Ein Spieler soll gebissen worden sein. Angebliche Anzeigen, die Einzelpersonen gegenseitig gestellt haben sollen, seien im Anschluss aber schnell fallengelassen worden sein.
Sonderbericht liegt beim Sportgericht
Der Schiedsrichter hat bereits einen Sonderbericht angefertigt. In der Vergangenheit waren abgebrochene Spiele durch das Sportgericht meist gegen den Verursacher des Abbruchs gewertet worden. Ein Ausgang in diesem Fall ist aktuell aber völlig offen. Auch eine Neuansetzung der Partie scheint möglich.
Sanmi Ojo jedenfalls hofft auf eine Spielwertung pro PSV: „Klar hoffe ich, dass wir die Punkte behalten. Ich möchte aber nichts prognostizieren. Es ist meine erste und hoffentlich letzte Spruchkammersitzung. Für beide Teams wäre es wichtig, jetzt schnell Klarheit zu bekommen, damit das Thema endlich zu einem Abschluss kommt.“
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