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Spielabbruch: Weddinghofen-Gegner verlässt Platz - Eskalation in der 97. Minute
Fußball
Das Kreisliga-Spiel stand kurz vor dem Abpfiff. Doch dann wollte der TuS Uentrop nicht länger weiterspielen. Der Fußball-Boss erhebt schwere Vorwürfe gegen den VfK Weddinghofen.
Spielabbruch in der Fußball-Kreisliga A1 Unna-Hamm. Weil der TuS Uentrop kurz vor dem Ende der Partie plötzlich nicht mehr weiterspielen wollte, musste der Schiedsrichter die Partie 30 Sekunden vor Schluss abbrechen. Der Abteilungsleiter Fußball des TuS Uentrop, Michael Supe, erhebt nach dem Spielabbruch schwere Vorwürfe gegen den VfK Weddinghofen.
Kreisliga A1 Unna-Hamm
TuS Uentrop II - VfK Weddinghofen
Abbruch
Manfred Frieg erklärte zunächst, dass der TuS Uentrop II am Sonntagmittag in der 97. Minute entschied, das Feld geschlossen zu verlassen. Der Vorsitzende des Fußball-A-Ligisten VfK Weddinghofen schildert die Situation wie folgt: „Kurz vor Schluss kam es zu einer Rudelbildung zwischen beiden Mannschaften. Der Schiri hat zwei Rote Karten verteilt. Für uns, nicht aber für Uentrop - warum auch immer.“
Die Mannschaft von Stefan Feldmann wollte die Partie nach dieser Rudelbildung offenbar zu Ende spielen. „Der Schiri meinte, es seien nur noch 30 Sekunden auf der Uhr“, sagt Frieg. Doch da stand der TuS Uentrop schon nicht mehr auf dem Platz. Frieg: „Die meinten wohl zum Schiedsrichter, dass sie nicht weiterspielen wollen.“
Rudelbildung mit zwei Roten Karten - Schwere Vorwürfe gegen Weddinghofen
Bei der Rudelbildung, der ein Foulspiel vorausgegangen war, sahen die Weddinghofen-Spieler Yasin Yilmaz und Deniz Kahraman die Rote Karte. Beide hatten zuvor für ihren VfK getroffen - und mit Kenny Mertin einen 0:2-Pausenrückstand in ein 3:2 gedreht.
Als die runtergeflogenen VfK-Spieler den Platz verließen, soll es dann zu gewaltvollen Szenen gekommen sein. Der Abteilungsleiter Fußball des TuS Uentrop, Michael Supe, erhebt Vorwürfe gegen den VfK: „Ein Spieler des VfK ist auf einen unserer Spieler losgegangen, hat ihn geschlagen und mit dem Knie runtergedrückt. Es gab Bedrohungen.“
Stefan Feldmann - „der einzige, der deeskalierend auf Mannschaft eingewirkt hat“
Es sei eine aufgebrachte Stimmung gewesen. Supe sagt, ein Uentrop-Spieler habe ihm mitgeteilt, dass er angespuckt worden sei. „Ich selber konnte das aber nicht sehen, da ich auf der anderen Seite stand“, sagt Uentrops Fußball-Boss.
Der Trainer des VfK Weddinghofen war am Sonntag telefonisch nicht zu erreichen. Uentrops Michael Supe schickt trotz der Vorkommnisse ein Lob in Richtung des VfK-Trainers: „Der war der Einzige, der deeskalierend auf die Mannschaft eingewirkt hat.“
Fall landet vor dem Sportgericht
Neben den beiden Platzverweisen hat auch ein Uentrop-Spieler Rot gesehen wegen Handspiels auf der Torlinie. Der VfK spielte also lange in Überzahl und drehte so die Partie. „Wir hätten eh verloren, es war noch weniger als eine Minute zu spielen. Deshalb verstehe ich die Weddinghofen-Spieler nicht, warum sie so etwas machen“, so Michael Supe.
Der Schiedsrichter der Partie hat einen Sonderbericht verfasst. Nun landet der Fall beim Sportgericht.
Wir haben diesen Artikel am Sonntag, 6. März, um 18.45 Uhr geupdatet.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
