
© Thorsten Teimann
Sieben Tore, zwei Platzverweise: SuS Oberaden startet nach der Pause in Wethmar durch
Fußball
Zwei völlig verschiedene Halbzeiten gab es am Sonntagnachmittag in der Kreisliga A2 zwischen Westfalia Wethmar II und dem SuS Oberaden. Insbesondere auf Wethmarer Seite sorgen 45 Minuten für Rätselraten.
Nach dem 6:0 für SuS Oberaden im Hinspiel wollte Westfalia Wethmar es im Rückspiel nicht so deutlich werden lassen. Als der SuS noch im Tiefschlaf war, gingen die Hausherren in Führung. Die 2. Halbzeit attestierte Trainer Ciermioch seiner Mannschaft Arbeitsverweigerung.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
Westfalia Wethmar II - SuS Oberaden
1:6 (1:0)
Völlig von der Rolle startete der SuS Oberaden in das Duell mit Westfalia Wethmar II. „Ich weiß nicht, ob die Jungs am Abend vorher feiern waren. Um 13 Uhr zu spielen war für uns ungewohnt früh, dass hat man den Jungs angemerkt“, suchte Oberadens Trainer Birol Dereli nach Gründen für den schwachen Start. Seine Mannschaft traf auf ein tiefstehendes Wethmar, dass vor allem über die Umschaltmomente versuchte Nadelstiche zu setzen.
Wethmars Reserve setzt den Plan um
So versuchten es die Gäste mit langen Bällen. „Darauf waren wir aber vorbereitet und wollten genau das“, erzählte Wethmars Coach Dominik Ciernioch. Zahlreiche Chancen erarbeitete sich sein Team so, ließ aber aus dem Spiel heraus alles liegen. Das Tor des Tages erzielten sie dennoch mit einem wunderschönen Freistoßtor aus halblinker Position in den linken Winkel zum 1:0. Es ging in die Pause und was da mit den Mannschaften passierte, wussten beide Trainer nach dem Spiel selbst nicht.

Dominik Ciernioch verstand nach Abpfiff die Welt nicht mehr. Sein Team hatte nach 1:0-Führung mit 1:6 verloren. © Thorsten Teimann
„Die Jungs mussten erstmal aufwachen. Das habe ich ihnen in der Halbzeit deutlich gemacht, weil ich das nicht verstanden habe“, monierte Dereli. Seine Ansage zumindest sollte fruchten. Es ging Schlag auf Schlag und es erinnerte jetzt vieles an das Hinspiel. Wethmar bekam überhaupt keinen Zugriff mehr. „Beim 1:1 gehen bei uns bereits die Köpfe runter. Warum? Das weiß ich nicht, aber es passiert nicht zum ersten Mal diese Saison“, war Dominik Ciernioch ratlos ob dem Auftritt seiner Teamkollegen.
SuS Oberaden plötzlich wie aus einem Guss
Bei Oberaden hingegen lief alles plötzlich wie aus einem Guss. Die Gäste kombinierten sich zu Tor um Tor. Wie? „Ich habe von den Jungs mehr Flexibilität und Bewegung gefordert. Dadurch kamen wir zu besseren Situationen und die Umstellungen haben funktioniert“, drehte Dereli an den richtigen Stellschrauben. In einer Sache waren sich die beiden Trainer nach der Partie aber einig: „Das waren zwei völlig verschiedene Halbzeiten, als hätten sie in der Pause gewechselt.“
Kurz vor Abpfiff gab es dann auch noch zwei Platzverweise, da sich Wethmars Steven Potthoff und Oberadens Deniz Celiktas in die Haare bekamen. Spielentscheidend war die Situation aber natürlich nicht mehr.
TWW: Dvorak - Schlierenkamp, Horn, Weiß, Neutzner, N. Pella, M. Hane, Lehn, Neuhäuser, Rogge, Böllhoff
SuS: Münstermann - Bermatzki, Karadag, Stoltefuß, Bozkurt, Kusch, Civak, Beckerling, Sevindir, Erdmann, Celiktas
Tore: 1:0 Böllhoff, 1:1 Beckerling, 1:2 Celiktas, 1:3 Beckerling, 1:4 Celiktas, 1:5 Stoltefuß, 1:6 Kusch
Gebürtiger Hesse, bringt seit Juli 2021 die Handballer-Note ins Fußballverrückte Dortmund. Lange als Freier Mitarbeiter für die Gießener Allgemeine unterwegs, nun Redaktionsassistent im Sport-Team für den Kreis Unna. Nebenbei als Handball-Kommentator beim TuS Ferndorf unterwegs.
