Daniel Decker-Törö, umstrittener Schiedsrichter des VfK Nordbögge, hat am Wochenende das Kreisliga-Match des TuS Wiescherhöfen III gegen die SpVg Bönen II abgebrochen. Zuvor hat der Unparteiische sechs Platzverweise gegen die Platzherren (eine gegen den Trainer) ausgesprochen. Jetzt nimmt Kreis-Schiedsrichter-Obmann Torsten Perschke Stellung zum Abbruch.
Großer Unmut schon vor dem Kreisliga-Spiel
In dem Spiel der Kreisliga C1 Unna-Hamm zwischen dem TuS Wiescherhöfen III und der SpVg Bönen II hatte Decker-Törö einige Karten gezeigt. Ein Großteil der Verwarnungen seien auf Meckern zurückzuführen, zitiert Perschke aus dem Spielbericht. „Dabei fällt auf, dass es die erste Gelbe Karte bereits nach vier Minuten wegen Meckerns gab. Das ist eher selten“, verweist der Schiedsrichter-Chef auf eine frühe Verwarnung in einem Spiel, das gerade erst ohne nennenswerte Aufreger begonnen hat.

Ganz offensichtlich hat am Sportplatz bereits im Vorfeld über die Ansetzung des Schiedsrichters großer Unmut geherrscht. Perschke: „Im Spielbericht heißt es, dass es bereits vor Spielbeginn von außerhalb des Spielfeldes Beleidigungen und Bedrohungen gegen den Schiedsrichter gegeben habe.“ Beste Voraussetzungen für einen ruhigen Fußball-Nachmittag sehen wohl anders aus.
In der folgenden Partie sprach Decker-Törö mehrere Gelbe Karten vornehmlich wegen Meckerns aus. Unter anderem sah TuS-Trainer Marcel Bressin (24.) die Rote Karte. In der 36. Minute sahen seine Spieler Manuel Egbers und Manuel Sauer jeweils die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns. Rot gab es dann nochmals für Mohammad Ahmad (83.) wegen einer Notbremse. Im Anschluss daran gab es nach Diskussionen weitere Ampelkarten für Leon Priebs und Christian Schöngart vom TuS Wiescherhöfen unter anderem wegen Ballwegschlagens. Es folgte der Spielabbruch.
Daniel Decker-Törö konsequent in der Regelauslegung
Torsten Perschke möchte den Spielabbruch nicht großartig kommentieren. „Wir haben in der Vergangenheit einige Spiele von Daniel Decker-Törö beobachtet - sowohl ganz bewusst mit seiner Kenntnis als auch verdeckt. Dabei hat er nie eine Mannschaft krass benachteiligt“, bescheinigt der Schiedsrichter-Boss. „Daniel Decker-Törö legt das Regelwerk halt konsequent aus. Das weiß jeder. Es ist unglücklich, wenn Mannschaften und Spieler sich dann nicht zurücknehmen und nicht an Regeln halten.“ Und in der Tat konnte Decker-Törö auch durch das Sportgericht nie eine fehlerhafte Regelauslegung nachgewiesen werden.
Schiedsrichter Daniel Decker-Törö nur selten im Einsatz
Der Vorstand der Schiedsrichterkameradschaft Unna-Hamm hatte sich nach wiederholten Platzverweisen und Spielabbrüchen im Oktober 2019 dazu entschlossen, dass Daniel Decker-Törö für ein Jahr pausiert und keine Spiele leitet. Nach der Corona-Phase hatte der Bönener erstmals wieder vereinzelte Spiele geleitet. Perschke: „Vielleicht ein Match im Monat, mehr war das gar nicht.“ Und diese Spiele seien unauffällig gewesen.
„Wir werden jetzt die Verhandlung des Sportgerichts Unna-Hamm abwarten und selbstverständlich wieder das Gespräch mit dem Schiedsrichter suchen - ganz ergebnisoffen“, so Perschke abschließend.
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