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So unterschiedlich tödlich wütet das Coronavirus in den Ländern Europas
Coronavirus
Das Coronavirus zieht sich zurück, aber die Bilanz ist verheerend. In Europa gibt es über 1,5 Millionen Corona-Tote. Die Gefahr, an Corona zu sterben, ist in einigen Ländern besonders groß.
Das Coronavirus befindet sich auf seinem Frühjahrs-Rückzug. Das heißt aber nicht, dass die Pandemie überstanden ist. Auch in den beiden vergangenen Jahren sanken mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit die Fallzahlen, nur um in Spätsommer und Herbst neue Rekordhöhen zu erreichen.
Schaut man auf die Bilanz nach mehr als zwei Jahren Corona-Seuche, so ergibt sich ein verheerendes Bild. Weltweit starben – Stand 2. Mai – bisher 6.236.553 Menschen an oder im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Allein in Europa erlitten 1.548.653 Menschen den Corona-Tod. Nur um die Dimensionen klar zu machen: Das sind deutlich mehr Menschen als München Einwohner hat.
Dabei schlägt der Corona-Tod längst nicht in allen Ländern gleich zu. Während in Deutschland 0,55 Prozent aller Corona-Infizierten sterben, sind es beispielsweise in Großbritannien 0,79 Prozent, in Italien 0,99 Prozent und in Bosnien sogar 4,18 Prozent.
Es gibt allerdings auch Länder, die deutlich besser dastehen als Deutschland. Dänemark zum Beispiel mit 0,2 Prozent, die Niederlande (0,27 Prozent) oder Island (0,06 Prozent). Es dürfte interessant sein, genau zu untersuchen, was die Gesundheitssysteme in diesen Ländern besser gemacht haben als in Deutschland.
Deutlich ist, dass die Geschwindigkeit, mit der sich das Coronavirus verbreitet, stark abgeschwächt hat. In der Woche zwischen dem 26. April und 2. Mai gab es insgesamt 613.221 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Weniger meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) zuletzt in einer Woche Mitte Januar.
Dank der in den vergangenen Wochen dominierenden Omikron-Variante war die Zahl der neuen Infektionsfälle zuletzt zwar hoch, aber die Zahl der Corona-bedingten Krankenhauseinweisungen ging zurück. Das ist dem in der Regel leichteren Verlauf einer Infektion geschuldet, die die Omikron-Variante auslöst.
Stand 2. Mai werden auf den Intensivstationen in Deutschland 1.315 Menschen behandelt, bei denen das Virus nachgewiesen wurde. Das ist der geringste Stand seit Anfang September 2021. Die Zahl von 499 beatmungspflichtigen Covid-19-Patentinnen und Patienten ist der niedrigste Wert seit dem 30. August. Da inzwischen auch die Fallzahlen sinken, ist davon auszugehen, dass es auch auf den Intensivstationen in den nächsten Wochen zu einer weiteren Entspannung kommen wird.
Bei der Zahl der Corona-Toten ist noch kein weiterer Rückgang festzustellen. Der Wert stagniert bei rund 1.250 Betroffenen pro Woche.
Ulrich Breulmann, Jahrgang 1962, ist Diplom-Theologe. Nach seinem Volontariat arbeitete er zunächst sechseinhalb Jahre in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, bevor er als Redaktionsleiter in verschiedenen Städten des Münsterlandes und in Dortmund eingesetzt war. Seit Dezember 2019 ist er als Investigativ-Reporter im Einsatz.
