So traurig war Simbas letzte Show auf der Naturbühne

Nach Unterlassungserklärung

Ausnahmezustand bei der Naturbühne Hohensyburg. Vor rund zwei Wochen hatte die Naturbühne ganz unerwartet eine schriftliche Unterlassungserklärung für "Simba! König der Tiere" erhalten. Sie muss das Stück einstellen - und Hunderte wollten die letzte Vorstellung sehen.

DORTMUND

10.07.2016, 18:48 Uhr / Lesedauer: 1 min
Auf der Naturbühne Hohensyburg ertönt kein Löwengebrüll mehr.

Auf der Naturbühne Hohensyburg ertönt kein Löwengebrüll mehr.

Die Snacks ausverkauft, die Sitzplätze alle belegt: Rund 800 Zuschauer kamen am Sonntag zur letzten Aufführung des Stücks „Simba! König der Tiere“. Ein Ausmaß, das den kalkulierten Rahmen sprengte. Ganz schnell mussten zusätzliche Bänke her, um den großen Zuschaueransturm kurz vor Beginn der Aufführung noch irgendwie zu bändigen.

Regisseurin Regisseurin.Kirstin Cramer beobachtete das eng aneinandergerückte Publikum mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie freue sich über ein solches Finale und gleichzeitig sei sie sehr traurig darüber, das Stück trotz seines großen Erfolges einstellen zu müssen.

Eine schriftliche Unterlassungserklärung

Vor rund zwei Wochen erhielt die Naturbühne ganz unerwartet eine schriftliche Unterlassungserklärung. Die Folge: Eine juristische Auseinandersetzung. Den Absender und Inhalt des Schreibens könne und wolle die Naturbühne nach wie vor nicht kommunizieren. Fest steht aber: Alle geplanten Folgetermine fallen aus.

Eine große Enttäuschung auch für Darsteller Alexander Borowski. Seit November 2015 probte der 27-Jährige mindestens zweimal wöchentlich zusammen mit einem 90-köpfigen Ensemble – für ihn ein großer „Kindheitstraum“: „Mit Scar habe ich die coolste Rolle überhaupt bekommen“, blickt der Darsteller wehmütig zurück. Es sei sehr schade um die ganze Arbeit, versucht Borowski seine Gefühle kurz vor seinem letzten Auftritt als Scar zu ordnen.

Bei der anspruchsvollen Inszenierung haben neben der schauspielerischen Leistung vor allem die selbstgenähten Kostüme und das pompöse Bühnenbild die Zuschauer in den Bann gezogen. Auch das Publikum ist traurig, als Simba zum letzten Mal brüllt.