"Skulptur im Foto" zeigt Bildhauerei durch die Kameralinse

Museum Glaskasten Marl

Die Abbildung einer Skulptur sagt oft mehr aus als das Kunstwerk selbst und zeigt gleichzeitig prägnant die Möglichkeiten der Fotografie. Zu sehen ist das in der Ausstellung "Skulptur im Foto" im Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl.

MARL

, 08.05.2017, 11:49 Uhr / Lesedauer: 1 min
Anne Pöhlmann gestaltete ein meterlanges Laken mit dem Messingkopf von Rudolf Belling.

Anne Pöhlmann gestaltete ein meterlanges Laken mit dem Messingkopf von Rudolf Belling.

Ein Ausstellungsstück können Besucher bereits vor Betreten des Museums entdecken: Im Schaukasten am Eingang liegt ein meterlanges, weißes Laken auf dem Boden. Darauf ist - aus verschiedenen Perspektiven fotografiert - der Messingkopf von Rudolf Belling aus der Museumssammlung abgebildet.

Künstlerin hilft per Skype beim Lakenlegen

Doch das Laken von Anne Pöhlmann ist nicht ausgebreitet, sondern wirft Falten. "Wie die Laken liegen, ist komplett zufällig, der Eindruck jedoch ist gewollt", erklärt Museumsleiter Georg Elben.

Er selbst legte die Laken mit Unterstützung der Fotokünstlerin per Skype, die derzeit in Kyoto ist. Auf ihren Arbeiten, die in der Schau zu sehen sind, bildet Pöhlmann ausschließlich Skulpturen aus dem Besitz des Museums ab.

Bogomir-Fotografien bilden den Anfang

Den chronologischen Anfang der Schau bilden Fotografien aus der Sammlung des Künstlers und Bildhauers Bogomir Ecker. Es sind Darstellungen von Statuen und Büsten etwa zwischen 1880 und 1920, die aus Florenz, Neapel und Rom stammen.

Skulpturen von Richard Serras hat Dirk Reinartz mit der Kamera festgehalten. Fast 30 Jahre begleitete er Serra und reiste zu dessen Kunstwerken Er dokumentierte aber auch die Produktion der Skulpturen in Hattingen und Siegen.

Schwarz-Weiß-Bilder schaffen besondere Atmosphäre

Alle Fotografien der Ausstellung sind schwarz-weiß. "Das schafft eine besondere Atmosphäre. Vor allem auf dem Lichteinfall liegt dabei das Augenmerk des Betrachters. Farben könnten davon schnell ablenken", so Georg Elben.

Das Museum im Rathaus muss bald umziehen - in eine nahegelegene, ehemalige Schule. Darüber entscheidet der Stadtrat Mitte Juni. Dort wäre Platz für Werkstätten, museumspädagogische Veranstaltungen und ein Depot. Der jetzige Standort soll zum sozialen Rathaus umgebaut werden und Landeszuschüsse einbringen.

: "Skulptur im Foto", bis 14.5., Creiler Platz 1, Di-Fr 11-17 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr. www.skulpturenmuseum- glaskasten-marl.de