Sicherheitskräfte üben Einsatz gegen Terror

Spezialtraining in NRW

Konkrete Hinweise auf Terroranschläge in Nordrhein-Westfalen hat das Innenministerium nicht. Die Einsatzkräfte rüsten sich dennoch: mit Spezialtraining gegen „multiple Anschläge“ und Schutzwesten gegen Kalaschnikows.

NRW

05.04.2016, 11:40 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die nordrhein-westfälischen Sicherheitskräfte wappnen sich gegen Terroranschläge.

Die nordrhein-westfälischen Sicherheitskräfte wappnen sich gegen Terroranschläge.

Noch in diesem Frühjahr soll die Polizei beginnen, zu trainieren, wie sie akut auf Attentatsmuster mit vielen Anschlägen an mehreren Orten gleichzeitig reagiert. Das kündigte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) in einem Bericht an den Innenausschuss des Landtags an, der der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf vorliegt. 

Einsatzkonzept von Expertengruppe erarbeitet

Das Einsatzkonzept für „multiple Anschläge“ sei von einer Expertengruppe in NRW nach den Pariser Anschlägen erarbeitet worden. Zudem sollen die Einheiten in den nächsten Wochen höherwertige Schutzwesten erhalten, die auch dem Beschuss durch Kalaschnikows und andere Langwaffen standhalten.

Die aktuelle Lage nach den Anschlägen in Brüssel steht am Donnerstag auf der Tagesordnung des Innenausschusses. Unter den 32 Todesopfern der Selbstmordattentate am Flughafen und in einer Metro in Brüssel war auch eine Aachenerin. 340 Menschen wurden verletzt.

Die Sicherheitsmaßnahmen in NRW blieben auf hohem Niveau, bekräftigte Jäger. Bislang gebe es aber „keine Hinweise auf geplante, gleich gelagerte Ereignisse in Deutschland - auch nicht in NRW“. Allerdings bestehe für die Bundesrepublik „eine anhaltend hohe abstrakte Gefahr“.

Die Sicherheitsbehörden rechneten mit weiteren propagandistischen Veröffentlichungen der IS-Terrormiliz. In der vergangenen Woche hatte im Internet eine Foto-Collage mit einem Terroraufruf für Aufregung gesorgt.

„Hinweise auf eine konkrete Gefährdung des Köln-Bonner beziehungsweise sonstiger Flughäfen in Deutschland liegen nicht vor“, betonte der Innenminister.

Aufrufe des IS zu Attentaten habe es schon nach den Terroranschlägen von Paris im November gegeben. Die Sicherheitsbehörden nähmen die Anschlagsdrohungen gegen strategische Ziele im Bundesgebiet in jedem Fall sehr ernst.

Von dpa