Shootingstars und Rückkehrer in Avignon

Mit einer Reise in die Finsternis beginnt das diesjährige Theaterfestival in Avignon. Mit dabei sind auch Sasha Waltz und Raimund Hoghe.

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Avignon

, 05.07.2018, 13:29 Uhr / Lesedauer: 1 min
Der Ehrenhof des Papstpalastes ist der zentrale Aufführungsort. Foto: Boris Horvat

Der Ehrenhof des Papstpalastes ist der zentrale Aufführungsort. Foto: Boris Horvat

Inzest, Kindermord und Terrorismus: Das diesjährige Theaterfestival in Avignon hält schwere Kost bereit. Den Anfang im Ehrenhof des berühmten Papstpalasts macht an diesem Freitag (6. Juli) der französische Regie-Shootingstar Thomas Jolly (36) mit „Thyestes“ von Seneca über Kannibalismus und Inzest.

Eine Reise in die Finsternis präsentierte Jolly in Avignon schon 2014 mit seiner rund 18-stündigen Version von Shakespeares Drama „Heinrich VI.“.

Auf dem bis zum 24. Juli dauernden Festival in Südfrankreich werden mehr als 45 Theater- und Tanzaufführungen präsentiert. Zu den mit Spannung erwarteten Werken gehört neben „Die Dinge, die vorübergehen“ des Belgiers Ivo van Hove auch „Joueurs, Mao II, les noms“ (etwa: Spieler, Mao II, Namen) über Terrorismus, inszeniert von Julien Gosselin. Der 31-Jährige zählt wie Jolly zu den neuen französischen Regiestars und ist Stammgast des Festivals.

Sasha Waltz wird nach längerer Abwesenheit wieder in Avignon zu sehen sein. Die deutsche Choreografin zeigt „Kreatur“, ein Stück über Freiheit und Gefangenschaft, Macht und Ohnmacht.

Seine Rückkehr nach mehr als 30 Jahren feiert auch Raimund Hoghe. Der 1949 in Wuppertal geborene Tänzer und Choreograf wird gleich zwei Stücke präsentieren, darunter seine überarbeitete Hommage an die Opernsängerin Maria Callas „36, Avenue Georges Mandel“.