Wenn zum Saisonende hin Mannschaften aufeinandertreffen, für die es um nicht mehr viel geht, dann laufen die Spiele in den meisten Fällen relativ entspannt ab. So war es auch im Bezirksligaspiel zwischen BW Alstedde und der SG Massen, das die SGM mit 4:2 gewann. Bis zur Nachspielzeit sah es noch nach einem normalen Auswärtserfolg der Massener aus.
Doch dann sah Alsteddes Kadir Koc aufgrund einer Tätlichkeit glatt Rot. Zu allem Überfluss foulte Alsteddes Mario Lindner einen Massener Gegenspieler. Im Anschluss kam es zu einer Rudelbildung. Die Auslöser waren nicht alleine Kocs Unsportlichkeit und Linders Foul, sondern der Umstand, dass Gäste-Trainer Marco Köhler den Foulenden schubste und dafür die Gelbe Karte sah.
Der Massener Trainer unternahm auch im Anschluss an das Spiel gar nicht erst den Versuch, den Schubser abzustreiten. Die Szene, als Lindner den Massener Franco Jans von hinten foulte, habe ihn nicht kalt gelassen: „Er ist doch alt genug und weiß genau, was er in dem Moment bezweckt.“
Alstedde-Spieler übermotiviert?
Lindner habe sich umgedreht und wollte genau in dem Moment vom Platz gehen. „Ich habe reagiert und bin auf den Platz gegangen und wollte Weiteres verhindern“, erklärte Köhler anschließend: „Ich muss meine Spieler schützen. Mir ist es unverständlich, woher zwei Spieltage vor Schluss diese Übermotivation herkommt.“
Offenbar hatten sich die Alstedder Spieler nach dem zwischenzeitlichen 0:4 fest vorgenommen, das Ergebnis in erträglichen Grenzen zu halten. Massen war über weite Phasen des Spiels klar überlegen. Zunächst deutete gar nichts darauf hin, dass es nochmal spannend oder gar emotional werden könnte.
Zur Freude von Köhler: „Nach der Niederlage beim FC Roj (2:4, Anm. d. Red.) haben wir uns vorgenommen, die gleiche Leistung abzuliefern.“ Mit dem Unterschied, dass man sich diesmal den Plan auch umsetzte, als Sieger vom Platz zu gehen: „Unser letzter Sieg gegen den DJK TuS Körne (Massen gewann am 12. März mit 5:1, Anm. d. Red.) ist ja schon etwas her. Da musste ich noch in Jacke am Rand stehen.“
Aber er sah auch, wie sich sein Team selbst in Schwierigkeiten brachte, während Alstedde nach dem 2:4 neuen Mut schöpfte: „Hinten heraus haben wir ein, zwei Gänge zurückgeschaltet. Wenn der Gegner dann Druck macht, wird es schwer, den Hebel umzulegen.“
Kommenden Sonntag spielt die SGM zu Hause gegen die bereits abgestiegene U23 des ASC 09 Dortmund. Das Hinspiel hatte die Köhler-Truppe dank effizienter Eckenverwertung klar mit 4:0 für sich entschieden.
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