Stefan Hoffmann, Trainer des Bezirksligisten BW Alstedde übte sich nach Schlusspfiff in Sarkasmus: „Heute hätte ich elf Mann auswechseln können. Bei den Gegentoren waren wir nicht eng genug an den Gegenspielern.“ Seine Mannschaft hatte nicht nur dem Gegner zahlreiche Geschenke zum Muttertag verteilt, sondern sich auch durch zwei unnötige Platzverweise kurz vor Schluss selbst geschwächt.
Bezirksliga 8
BW Alstedde – SG Massen 2:4 (0:4)
Den ersten Schock für Alstedde gab es bereits in der 15. Minute. Nach einer Ecke von Pierre Szymaniak stand Julian Salwik sträflich frei und köpfte zum 0:1 ein. In dem Moment wirkte die Alstedder Abwehr unkonzentriert. Nur zwei Minuten später klingelte es wieder im Kasten der Hausherren. Janos Oesterling (ehemals Dahl), der am Freitag geheiratet und den Nachnamen seiner Frau angenommen hat, spielte Lennox Oruku mustergültig frei, der zum 2:0 einschob.
Die Gastgeber spekulierten in der Situation wohl auf Abseits, doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus. In der Folge trug sich Oesterling auch selbst in die Torschützenliste ein. In der 30. Minute setzte sich Franco Jans auf dem rechten Flügel völlig unbedrängt durch und bediente den Offensivmann, der keine Mühe hatte zu vollenden. Zwei Minuten später folgte fast eine Kopie des 3:0, nur das Jans diesmal die Vorlage aus etwas zentralerer Position gab.
Immerhin: Alstedde ließ sich nach dem Wechsel nicht auseinandernehmen und drängte auf den Ehrentreffer. Der fiel dann auch in der 63. Minute, als Luca Frenzel eine Unkonzentriertheit der Massener ausnutzte. Und die Gastgeber hatten durchaus Chancen, noch weiter zu verkürzen. In der 68. Minute machte es Pascal Thomas nochmal spannend und erzielte nach einem Strafraum-Gestocher das 2:4. Hoffnung keimte kurzzeitig auf. Am Ende verlor Alstedde jedoch nicht nur das Spiel, sondern auch zwei wichtige Spieler.
Zunächst flog Kadir Koc vom Feld. Er geriet mit seinem Gegenspieler Franco Jans aneinander und leistete sich dabei eine Tätlichkeit. Als sich dann alles wieder zu beruhigen schien, setzte Mario Lindner im Negativen nochmal einen drauf und foulte einen Massener Gegenspieler. Nach dem „taktischen Foul“, wie Hoffmann es beschrieb, kam es zu tumultartigen Szenen.
Der Auslöser war nicht alleine das Foul, sondern der Umstand, dass Gäste-Trainer Marco Köhler den Stürmer schubste und dafür die Gelbe Karte sah. „Ich wollte meinen Spieler schützen“, erklärte Köhler anschließend: „Mir ist es unverständlich, woher zwei Spieltage vor Schluss diese Übermotivation herkommt.“ Lange nachwirken dürften die Bilder jedoch nicht, denn beide Mannschaften stehen in der Tabelle jenseits von Gut und Böse.
BWA: Grenigloh – Koc, Shaibu, Stork (39. Aruna), Ayoub (39. Frenzel), Ekici, Wagner (46. Thomas/75. Berisha), Lindner, Kir, Nowak, Häckh
SGM: Rekowski, Ernst, Braun, Salwik, Szymaniak (68. Rodriguez), Oesterling (87. Grasteit), Oruku (82. Russello), Üstün, Paschedag (75. Kaiser), Idczak, Jans
Tore: 0:1 Salwik (16.), 0:2 Oruku (18.), 0:3 Oesterling (30.), 0:4 Oesterling (32.), 1:4 Frenzel (63.), 2:4 Thomas (68.)
Rote Karten: Koc (90.+2, Tätlichkeit), Linder (90.+3, grobes Foulspiel)
Nach deutlicher Hinspiel-Pleite gegen SG Massen: BW Alstedde erwartet völlig anderen Gegner
Duell der Gemeinsamkeiten: Massener Gastspiel in Alstedde unter gleichen Vorzeichen
BW Alstedde verliert seinen Kapitän: Mario Lindner wechselt nach Kamen