Eine Schülerin hält ein mobiles Telefon in der Hand. Bei Kinderporngrafie ermittelt die Polizei immer öfter auch gegen Minderjährige, außerdem werden immer mehr Urteile gegen Heranwachsende dazu gesprochen. Auch im Kreis Borken verschicken immer mehr Kinder und Jugendliche Bilder und Videos pornografischen Inhalts (Symbolbild).

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Sexualdelikte: Immer mehr Kinder verschicken Bilder kinderpornografischen Inhalts

rnKriminalität Kreis Borken

Mehr Einbrüche und mehr Sexualdelikte, weniger Diebstähle, die höchste Aufklärungsquote der vergangenen 20 Jahre: Das sind einige der Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung im Kreis Borken im vergangenen Jahr.

von Josef Barnekamp

Kreis Borken

, 22.02.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mehr Einbrüche und mehr Sexualdelikte, aber auch weniger Diebstähle und die höchste Aufklärungsquote der vergangenen 20 Jahre: Das sind einige der Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung im Kreis Borken im vergangenen Jahr. Landrat Dr. Kai Zwicker als Chef der Kreispolizeibehörde und Bernd Höyng, Leiter der Kriminaldirektion 11, stellten am Montag Entwicklungen und Tendenzen vor.

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Mit 21.805 Straftaten gab es laut Kreispolizei gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um rund 2300 Fälle. Die aber resultierten im Wesentlichen aus einer deutlichen Zunahme verfolgter Drogenkriminalität (plus 1100 Fälle) sowie einigen Deliktserien, die eine ganze Reihe von einzeln erfassten Taten mit sich brachten wie etwa 67 von einem Täter verübte Wohnungseinbrüche oder 186 verschickte Drogenbriefe.

Auch eine Reihe „guter Trends“

Demgegenüber sah der Landrat auch eine Reihe „guter Trends“. So belege die um fünf Prozentpunkte auf jetzt knapp 60 Prozent erhöhte Aufklärungsquote, dass die Kreispolizei gute Arbeit leiste, so der Behördenchef. Kummer bereite hingegen die hohe Zahl an Betrugsdelikten und entsprechender Versuche dazu. So stieg etwa die Zahl der Betrügereien mit der Masche des „falschen Polizisten“ von 320 auf zuletzt 445, die der Enkeltrick- und Schockanrufe von 76 auf 173.

Insgesamt habe auch Corona noch einmal den ohnehin seit einigen Jahren zu beobachtenden Trend verstärkt, dass Kriminalität im Netz oder mithilfe des Internets passiere, hieß es weiter. Hier gab es allein von 2020 auf 2021 eine Zunahme von 815 auf 1221 Delikte. Diese Form der Kriminalität umfasst unter anderem solche Dinge wie in betrügerischer Absicht bestellte Waren oder den Zugriff auf Online-Konten.

Mehr Sexualdelikte – oft sind Kinder und Jugendliche tatverdächtig

Deutlich zugenommen hat laut Kreispolizei auch die Zahl der Sexualdelikte, die von 457 auf 630 stieg. Hier fiel den Ermittlern auf, dass mittlerweile oft schon Kinder zu denen gehören, die Bilder oder Videos kinderpornografischen Inhalts verschickten: Von 518 Tatverdächtigen in diesem Deliktfeld waren laut Höyng 61 Verdächtige jünger als 14 Jahre, 154 unter 18 Jahre alt.

Weiter deutlich zurückgegangen ist hingegen der Fahrraddiebstahl. Wurden vor gut 20 Jahren noch jährlich rund 8000 Fietsen als geklaut gemeldet, so waren es im Vorjahr lediglich 1761. Auch der Diebstahl aus Kraftfahrzeugen ging seit 2017 um rund die Hälfte auf rund 650 zurück.

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Neben diesen Ermittlungen gab es für die Polizei viel Arbeit in eher ungewöhnlichen Aufgabengebieten: So waren die Beamten in insgesamt 506 Todesermittlungen eingebunden, bei 393 Brandermittlungen und in 297 Fällen, in denen jemand kurzfristig vermisst war.