Schwere Vorwürfe beim SuS Oberaden Tutku Tekkanat schießt gegen Vorstand - „Spekulationen“

Schwere Vorwürfe beim SuS Oberaden: Tutku Tekkanat schießt gegen Vorstand - „Spekulationen“
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Bislang wurde nur gemunkelt, dass der Umbruch beim SuS Oberaden nicht so friedlich abläuft, wie es bislang vom scheidenden Vorstand und Trainer Birol Dereli nach außen kommuniziert worden ist. Nun gießt der spielende Co-Trainer Tutku Tekkanat Öl ins Feuer.

Tekkanat hatte angekündigt, ebenso den Fußball-A-Ligisten zu verlassen wie Dereli und drei Vorstandsmitglieder. Dass es so weit kommt, hat zwei unterschiedliche Gründe für den 35-Jährigen. Zum einen ist Tutku Tekkanat selbstständig und hat einen dreijährigen Sohn. „Familie und Beruf haben einfach Vorrang“, so Tekkanat.

Zum anderen ist es der Umbruch. Der hat nämlich auch Auswirkungen auf die Mannschaft. „Es steht noch nicht fest, wer aus der Mannschaft im Sommer bleibt“, sagt Tutku Tekkanat gegenüber dieser Sportredaktion am Dienstag. Er sei zwar vom Vorstand gefragt worden, ob er die Mannschaft von Birol Dereli im Sommer übernehmen wolle. Dies bestätigte SuS-Geschäftsführer Fausto Nuzzo am Donnerstag.

Tekkanat stellte dies aber nach eigener Aussage unter eine Bedingung: Nur, wenn mindestens 90 Prozent der Mannschaft zusammenblieben. Er sagt, dass dies aber nicht der Fall sein würde. „Ich weiß schon von vier, fünf Spielern, die auf jeden Fall gehen wollen“, so Tekkanat. Er glaube aber nicht, dass diese die einzigen bleiben werden. Ausschlaggebend sei hierbei auch der finanzielle Aspekt: „Die jungen Leute gucken ja auch im Amateurfußball ein bisschen aufs Geld. Das ist bei uns problematisch.“

„Riesenrespekt vor der Mannschaft“

Damit konfrontiert, wiegelt Nuzzo ab: Das stehe alles noch gar nicht fest. „Es werden im Hintergrund Gespräche geführt“, so der scheidende Geschäftsführer, der seinen Posten im März abgeben wird. Diese würden unter anderem seine potenziellen Nachfolger führen. Dass es den ein oder anderen Abgang geben könnte, streitet Fausto Nuzzo nicht ab. Das läge aber laut ihm an der Natur der Sache: „Ich mache das Ganze seit 25 Jahren. Ich glaube erst, wer im Kader ist, wenn der 30. Juni vorbei ist.“ Dann endet die Anmeldefrist der Spieler in den Vereinen, um in der Hinserie spielberechtigt zu sein.

Im Sommer hatte der langjährige Sponsor T+T-Bau seine Rückzug beim SuS Oberaden verkündet. Seitens des Vorstands hieß es damals, dass dies keine finanziellen Konsequenzen für die Spieler habe. Bei Tutku Tekkanat klingt dies Ende Januar schon anders. Er habe „Riesenrespekt vor der Mannschaft“: „Es war gar nicht klar, ob die Mannschaft überhaupt weitermacht. Es wurde sogar überlegt, im Winter aufzuhören wegen der finanziellen Aspekte.“

Fausto Nuzzo schaut zu.
Fausto Nuzzo (r.) widerspricht den Vorwürfen des spielenden Co-Trainers deutlich. © Thorsten Teimann

Fausto Nuzzo widerspricht dieser Geschichte. Es habe zwar ein Treffer mit der Mannschaft gegeben. Dort wurde aber verkündet, dass es keinerlei finanzielle Einbußen geben würde. „Wir haben immer so gearbeitet, dass wir nicht von einem Sponsor abhängig waren.“ Die Prämien seien somit so bezahlt worden, wie sie vor der Saison mit den Spielern besprochen worden seien, so Nuzzo.

Birol Dereli verkündete trotzdem, den Verein im Sommer zu verlassen. Auch Tekkanat wird nicht weitermachen beim SuS Oberaden. Diese Entscheidung habe er nach eigener Aussage kurz nach den Bergkamener Stadtmeisterschaften gefasst. Laut Tutku Tekkanat soll nun Almir Halilovic, bisheriger Trainer der Zweiten, die erste Mannschaft übernehmen. Tekkanat sei auch angeboten worden, mit Halilovic zusammenzuarbeiten, dies habe er aber abgelehnt. Über die Gründe dafür, schweigt er.

Sensibles Transferthema

Fausto Nuzzo bestätigt zwar, dass es Gespräche mit Tutko Tekkanat bezüglich einer Nachfolge gegeben habe. Er dementiert aber, dass Almir Halilovic bereits als neuer Cheftrainer feststehe. „Es werden Gespräche geführt, aber wir wollen erst die Vorstandswahlen abwarten, bis da etwas festgemacht wird“, so Nuzzo. Es seien einige Kandidaten im Gespräch: „Der Trainer muss ja auch wissen, mit wem er kommende Saison zusammenarbeiten wird.“

Ende März soll dann auch verkündet werden, welcher Spieler den Verein verlässt und wer bleibt. Für Tekkanat passiert das alles zu spät. Andere Vereine hätten schon Spieler angefragt: „Die sind ja auch nicht doof.“ Er verstehe nicht, wieso der Verein zuerst mit dem Trainer spricht und nicht mit der Mannschaft: „Das ist alles keine Planung für die Zukunft.“ Fausto Nuzzo, damit konfrontiert, reagierte empfindlich: „Wo ist das denn zu spät? Wir sprechen doch schon mit den Spielern.“ Er könne aber auch nicht hellsehen, wer nun bleibt und wer geht. Zu den Vorwürfen des Co-Trainers, auch bezüglich möglicher Abgänge, sagte er nur: „Das sind alles Spekulationen.“

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