Schriftsteller Christoph Hein mag keine Kisten
Er gilt als Chronist der deutschen Verhältnisse. Aber eigentlich hält Christoph Hein von solchen Zuschreibungen wenig.

Christoph Hein 2016 auf der Buchmesse in Leipzig. Foto: Jens Kalaene
Der Schriftsteller Christoph Hein (74, „Landnahme“) wird nicht gerne in Schubladen gesteckt. Er habe zwar nichts dagegen, als Chronist der deutschen Verhältnisse bezeichnet zu werden, würde sich selbst aber nicht so nennen, sagte Hein der „Berliner Zeitung“. „Mit großer Mühe könnte ich aus dieser Kiste rauskommen, aber dann würde ich in die nächste gesteckt.“
Der Autor, in Schlesien geboren und in Havelberg in Sachsen-Anhalt zuhause, hat in seinem gesamten Werk die jüngste deutsche Geschichte intensiv begleitet - angefangen von der frühen Novelle „Der fremde Freund“ über den vielgelobten Roman „Landnahme“ bis zu den jüngsten Büchern „Glückskind mit Vater“ und „Trutz“. Zuletzt erschien „Verwirrnis“, die Geschichte über eine verbotene schwule Liebe in der DDR.
Zu seiner Vorgehensweise beim Schreiben sagte Hein: „Am Anfang habe ich nur ein paar Striche in der Figurenskizze, da habe ich noch alle Freiheiten. Doch je weiter ich beim Schreiben bin, desto mehr muss ich dem Gemälde oder der Zeichnung gehorchen. ... Die Figur zwingt mich in eine bestimmte Richtung.“ Zudem lege er Wert darauf, dass der historische Hintergrund ganz genau stimme. „Ein Fehler wäre mir sehr peinlich.“
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