Schlechte Aussichten für weiße Weihnachten

Wetterprognose

Die Büdchen auf den Weihnachtsmärkten im Ruhrgebiet weiß getupft, der Kölner Dom mit Schnee bedeckt - schön wäre es ja mit der weißen Weihnacht. Realistisch ist es nicht, das zeigt der Blick in die Statistik. Und auch mit einem Gerücht, das sich hartnäckig hält, räumt der Deutsche Wetterdienst auf.

ESSEN

29.11.2015, 17:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Schnee in Köln (wie hier im Januar 2010) gibt es eher selten. Foto: Oliver Berg/Archiv

Schnee in Köln (wie hier im Januar 2010) gibt es eher selten. Foto: Oliver Berg/Archiv

Träumen von der weißen Weihnacht: Die Meteorologen beim Deutschen Wetterdienst in Essen sind fast schon ein bisschen genervt, denn seit Oktober wird regelmäßig gefragt, ob es denn in diesem Jahr klappt mit dem Schnee an Weihnachten. „Grüne Weihnachten sind wahrscheinlicher“, lautet dann generell die Antwort.

Geringe Wahrscheinlichkeit

Denn entlang des Rheins und im Ruhrgebiet beträgt die Wahrscheinlichkeit für weiß gepuderte Landschaften an allen drei Weihnachtstagen gerade mal zehn Prozent. Lediglich in den Küstenregionen sei die Wahrscheinlichkeit noch niedriger, betonte der Deutsche Wetterdienst.

Zuletzt gab es 2010 in NRW fast flächendeckend weiße Weihnachten. Damals war Düsseldorf von einer außergewöhnlich dicken 27 Zentimeter hohen Schneeschicht bedeckt. Davor gab es 2009 drei Zentimeter, 2000 einen Zentimeter, 1986 sechs Zentimeter sowie 1978 und 1976 jeweils einen Zentimeter an Weihnachten - allerdings blieb der Schnee häufig nicht während der drei Weihnachtstage liegen.

Wetter ist chaotisches System

Dem statistischen Mittel zufolge dürfte es also erst wieder 2020 an Weihnachten ein bisschen schneien. Das kann der Deutsche Wetterdienst jedoch nicht bestätigen. Schließlich sei das Wetter ein chaotisches System. Genaue Prognosen könne es frühestens eine Woche vor Weihnachten geben. Und im Sauerland und in der Eifel sind die Chancen auf Schnee ohnehin viel höher als am Rhein.

Aber eines zeigen die Statistiken: Dass es früher „zu Großmutters Zeiten“ viel öfters weiße Weihnachten gegeben haben soll, ist nichts weiter als ein Gerücht. Die Häufigkeiten haben sich bis heute nicht signifikant verändert. Weiße Weihnachten blieben einfach nur länger im Gedächtnis, betonten die Experten. 

Von dpa