Schlagerstar Heino besucht Schlagerausstellung

Rock- und Popmuseum

Den deutschen Schlager feiert das Rock- und Popmuseum Gronau derzeit mit einer Sonderausstellung. Als Ehrengast machte Heino gestern eine Runde durch die Räume und schwelgte in Erinnerungen. Zum Nazi-Vergleich, den der Hamburger Sänger Jan Delay im April über den Volksmusik-Star gezogen hatte, fand Heino deutliche Worte.

GRONAU

, 21.05.2014, 18:39 Uhr / Lesedauer: 2 min
Heino erzählt, dass die jungen Leute heutzutage ja nur noch mit ihren Handys Songs runterladen. Neben ihm prangt der Starwatch-Platin-Award, den er für die vielen legalen Downloads des Albums "Mit freundlichen Grüßen" bekam.

Heino erzählt, dass die jungen Leute heutzutage ja nur noch mit ihren Handys Songs runterladen. Neben ihm prangt der Starwatch-Platin-Award, den er für die vielen legalen Downloads des Albums "Mit freundlichen Grüßen" bekam.

Die Ausstellung „100 Jahre deutscher Schlager“ verfolgte der Sänger mit großem Interesse. Allein 50 Jahre Bühnenerfahrung hat er selber inzwischen auf dem Buckel. Viele seiner Weggefährten sind in dem Museum vertreten, zum Beispiel auf einer Fernsehwand, auf der Ausschnitte der Hitparaden laufen. Dieter Thomas Heck ist dort zu sehen. Vor einer Glasvitrine zu den „Comedian Harmonists“ hält Heino inne. „Den Biberti habe ich noch in Berlin kennen gelernt in den 70ern“, erzählt er. „Das war der Bariton, ein toller Sänger!“ Heino selbst ist eine ganze Wand gewidmet. Stolz präsentierte der Sänger seinen Starwatch-Platin-Award, den er für seine zuletzt erschienene CD „Mit freundlichen Grüßen“ erhalten hatte. Darauf singt er Cover-Versionen bekannter Rock- und Popnummern. „Im Augenblick bin ich auf der Rockschiene“, sagte Heino.

Die Bandbreite seines Schaffens ist groß. Auftritte mit Schubert-, Brahms- und Tschaikowsky-Liedern sind in Planung und auch eine neue CD wird derzeit produziert. Zwischen den Stühlen fühlt sich der 75-Jährige jedoch nicht. Im Gegenteil: „Es schlägt ein Herz in mir, das ist das musikalische Herz“, sagte er. „Volksmusik ist wesentlich schwerer zu machen als Rock oder Pop. Im Grunde genommen mache ich aber beides gern.“ Angriffe aus dem Lager der Rockmusiker auf seine Person, weil er deren Lieder singe, sieht er gelassen: „Den Neid habe ich mir erarbeitet.“ Ein besonderes Erlebnis für Heino war sein Auftritt auf dem Metalfestival in Wacken im August des vergangenen Jahres. Als Überraschungsgast trat er dort mit „Rammstein“ auf, deren Song „Sonne“ er gecovert hatte. „Es war sehr geil“, schwärmte der Sänger. „Ich habe selten so tolerante und respektvolle junge Menschen erlebt wie dort.“ Am 16. August wird Heino erneut in Gronau zu Gast sein. Dann nämlich startet ein großes Schlager-Open-Air unter anderem mit Mickie Krause und Anna Maria Zimmermann. Vertraut ist Heino das Münsterland schon lange. „Ich war hier früher viel unterwegs“, erzählte er. „Damals habe ich auf einer Tournee zu Modenschauen gesungen. In Quakenbrück wurde ich schließlich entdeckt.“  

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