Schießen: Zwei Meistertitel für Sonja Pfeilschifter
Sonja Pfeilschifter hat es wieder mal allen gezeigt. Die 42-Jährige holte sich in München den deutschen Meistertitel mit dem Luftgewehr und im Dreistellungskampf. Hinterher war die Freude riesig, denn in diesem Jahr gehörte sie nicht zum deutschen Weltcup-Team.

Sonja Pfeilschifter holte sich den deutschen Meistertitel mit dem Luftgewehr und im Dreistellungskampf. Foto: Marius Becker
Die 42 Jahre alte Bundeswehr-Sportsoldatin aus Feldkirchen-Westerham holte auf der Olympia-Anlage in München-Hochbrück mit einem erstklassigen Finale von 104,6 Ringen und international sehr ansprechenden 500,6 Zählern den Sieg. Zweite wurde Constanze Rotzsch aus Markkleeberg (498,9) vor Melanie Hertel aus Fürth (498,3).
«Das war für mich eine Genugtuung», sagte Pfeilschifter überglücklich. «Wenn es bei mir nicht so gut läuft und manche schon an Abschied denken, ist es umso schöner, solch ein Finale durchzuziehen», betonte sie und legte mit dem Titel in ihrer Gewehr-Spezialdisziplin Dreistellungskampf nach.
Mit 692,1 Ringen siegte sie vor Europameisterin Amelie Kleinmanns (Kempen/684,2) und Ramona Gößler (Nagold/684,0). «Momentan habe ich ein ausgezeichnetes Material und da stimmen auch die Ergebnisse. In diesem Jahr war manches etwas unglücklich, aber in Bayern gibt's ein Sprichwort: «Selten ein Schaden, wo nicht auch ein Nutzen ist», betonte Pfeilschifter.
Im Liegend-Wettkampf mit dem KK-Gewehr sorgte Maik Eckhardt für die zweite Weltklasse-Leistung des Tages. Der Dortmunder hatte bis zum letzten Schuss die maximal möglichen 600 Ringe und Egalisierung des deutschen Rekords im Visier. Doch im 60. Versuch traf er nur eine Neun. Den Titel holte sich der 43 Jahre alte Routinier mit 703,3 Zählern vor Henri Junghänel (Breuberg/702,4). Dritte wurden mit 700,4 Ringen nach zweimaligem Stechen Christian Butz aus Bruchmühlen und Andreas Geuther von der SG Oberfranken-West.
Im Luftgewehr der Männer siegte am Sonntag erstmals seit 2002 wieder Bundestrainer-Assistent Frank Köstel aus Weingarten mit 697,3 Ringen vor Andreas Geuther (Markt Schwaben/696,1) und Erich Schmul (Mengerschmied/695,4). «Mir wäre es ja lieber gewesen, dass meine Kaderschützlinge besser als ich gewesen wären, aber auf der anderen Seite macht dieser Titel nun das Training mit ihnen einfacher», sagte Köstel.
Mit der Sportpistole war die Münchnerin Munkhbayar Dorjsuren mit sehr guten 788,5 Ringen (587 im Vorkampf/201,5 im Finale) nicht zu schlagen. Meister mit der Freien Pistole wurde erstmals der 21 Jahre alte Student Philipp Grimm aus Traunstein. Mit der Schnellfeuerpistole war Favorit Christian Reitz (Raunheim) nicht zu bezwingen. Der Weltrekordhalter und Olympia-Sechste von London siegte vor Aaron Sauter Beerfelden) und Gregor Lütkevedder (Paderborn).