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RW Unna auf Trainersuche: Ein Kandidat ist schon bekannt
Fußball
Die Entscheidung ist gefallen: Patrick Kulinski verlässt RW Unna im Sommer. Der Klub sucht aktuell einen Nachfolger. Ein Kandidat ist nun schon bekannt - vor allem in der Kreisliga A2 Unna-Hamm.
Die Entscheidung kommt überraschend, aber sie ist nachvollziehbar. Patrick Kulinski trainiert ab Sommer den Landesligisten SuS Kaiserau und wird nicht bei RW Unna bleiben. Der Traditionsverein aus der Kreisstadt hatte bislang auch noch keine Zusage und ist nun auf der Suche nach einem Nachfolger. Ein Kandidat ist bereits bekannt.
Zunächst einmal staunte die Fußball-Szene ein wenig. Nach Bekanntwerden, dass Kulinski den SuS Kaiserau übernehmen wird, schaltete RW Unna über die Sozialen Medien eine Job-Anzeige: „Trainer/-in gesucht - Kreisliga A Herren“. Es gebe viel Raum, um Ideen umzusetzen, ein junges Team mit viel Potenzial und einen spannender Kampf um den Bezirksliga-Aufstieg in einer hochattraktiven Kreisliga A.“
So recht wollte aber niemand glauben, dass die Verantwortlichen von RW Unna nun gar keinen Nachfolger an der Hand haben. Thorsten Schwarz, Vorsitzender von RW Unna, erklärte am Rande des Kreisliga-Spiel beim VfL Kamen II das Vorgehen: „Wir stehen aktuell mit vier Kandidaten in Kontakt, die für den Posten infrage kommen. Der Aufruf in den Sozialen Medien ist ergänzend. Vielleicht meldet sich ja noch ein weiterer Trainerinteressent. Dann schadet es ja nicht, miteinander zu reden.“

RWU-Vorsitzender Thorsten Schwarz steht mit vier Kandidaten für die Trainer-Nachfolge von Patrick Kulinski in Kontakt. © Thorsten Teimann
Der Weggang von Patrick Kulinski sei aus Vereinssicht natürlich bitter, aber „auch wir sind ein wenig stolz, dass er diesen Weg geht“, sagt Schwarz. Und weiter: „Ich denke, dass die Landesliga für ihn noch nicht das Ende der Fahnenstange ist.“ Allein die Tatsache, dass Kulinski bei den Spielergesprächen für die neue Saison dabei und bei der Trainersuche behilflich ist, spreche für dessen tollen Charakter.
Ein möglicher Nachfolger wurde bereits am vergangenen Sonntag im Jahnstadion gesichtet. Sebastian Eckei, ehemaliger Trainer des BSV Heeren, beobachtete fernab der RWU-Bank das sonntägliche Frühspiel der Unnaer. In der Pause tauschte er Worte mit dem verletzten Unnaer Torwart Kevin Lüttecken aus. Aber: Weder RWU-Chef Schwarz noch Eckei äußerten sich zu einem eventuellen Engagement ab Sommer, sondern schmunzelten nur.

Sebastian Eckei (l.) - ehemaliger Trainer des BSV Heeren - nutzte die Spielpause zum Gespräch mit Kevin Lüttecken. © Thorsten Teimann
Eine definitive Entscheidung werde erst Ende des Monats fallen, bestätigte auch der scheidende Patrick Kulinski. Der aktuelle Coach - und das gibt es eher selten - gehört zusammen mit Thorsten Schwarz, Andreas Heyn und Tim Richter dem Gremium an, das den neuen Trainer bestimmt. „Ich denke, das gehört in unserer Situation einfach mit dazu, den Verein zu unterstützen“, sagt er ganz selbstverständlich. Nur ganz so selbstverständlich ist es eben nicht überall.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
