Russland will in der Ukraine volle Kontrolle über den Donbass und den Süden
Krieg gegen die Ukraine
Bisher hat sich die russische Militärführung nicht konkret zu den eigentlichen Zielen des Angriffskrieges in der Ukraine geäußert. Doch die Ausführungen eines Befehlshabers bereiten neue Sorgen.

Russische Militärfahrzeuge fahren auf einer Straße im ostukrainischen Gebiet Donezk. © Alexei Alexandrov/AP/dpa
Die russische Armee will in der zweiten Phase ihres Krieges in der Ukraine nach eigenen Angaben komplett den Donbass im Osten sowie den Süden des Landes einnehmen.
Es gehe bei der in dieser Woche begonnenen Etappe der „militärischen Spezial-Operation“ darum, einen Landweg zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu sichern. Das sagte der amtierende Befehlshaber des zentralen Wehrbezirks, Rustam Minnekajew, der Agentur Interfax zufolge.
Demnach äußerte sich Minnekajew bei einer Versammlung des Verbandes der Unternehmen der Rüstungsindustrie. Bisher hat sich niemand aus der Militärführung so konkret zu den Zielen des Krieges geäußert.
„Die Kontrolle über den Süden der Ukraine, da ist noch ein Zugang zu Transnistrien“, sagte Minnekajew. In der von der Republik Moldau abtrünnigen Region Transnistrien sind russische Truppen stationiert. Minnekajew deutete demnach an, dass auch dort die Interessen der russischsprachigen Bevölkerung verteidigt werden sollen. Russland begründet mit dieser Argumentation auch seinen Angriffskrieg in der Ukraine, der offiziell nur als „Spezial-Operation“ bezeichnet wird. Die Ukraine hingegen spricht von „Völkermord“.
dpa
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