Russische Künstler zeigen ihre geballte Kreativität

Osthaus-Museum

Wer die Ausstellung „Russische Kunst heute“ im Osthaus-Museum genießen will, braucht vor allem eines: Zeit. Jedes der 180 Werke ist der Betrachtung wert.

Hagen

, 15.12.2017, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Joseph Kiblitsky vor den drei Bildern „Glas 2Q“, „Glas 2B“ und „Stillleben-27“ (v.l.) des Künstlers Michael Hazin. Foto Heimann.

Joseph Kiblitsky vor den drei Bildern „Glas 2Q“, „Glas 2B“ und „Stillleben-27“ (v.l.) des Künstlers Michael Hazin. Foto Heimann. © Foto: Nils Heimann

Wohl dem, der solche Freunde hat. Rund 180 Gemälde, Skulpturen sowie Fotografien stellt der russische Maler und Kunstsammler Joseph Kiblitsky (71) ab Freitag im Osthaus Museum aus. Und nicht eins davon musste er kaufen, sondern er bekam sie allesamt geschenkt. „Das liegt daran, dass ich mit allen Künstlern befreundet bin, die in der Ausstellung zu sehen sind“, erklärt Kiblitsky. „Daher tauschen wir Arbeiten untereinander.“

Die Austellung ist extrem abwechslungsreich

Dank seiner guten Kontakte und vielseitigen Interessen, was Stil und Technik betrifft, ist die Ausstellung extrem abwechslungsreich. So erhält man nicht nur einen Überblick über die russische Kunst etwa ab dem Beginn der 1910er Jahre, sondern trifft auch immer wieder auf Arbeiten in ausgefallenen Techniken. Besonders hervorzuheben sind zwei Acryl-Gemälde von George Pusenkoff.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Russische Kunst im Osthaus-Museum.

Die Ausstellung des Kunstsammlers Joseph Kiblitsky "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum hat es wirklich in sich. Wir haben uns mit der Kamera getummelt und viele schöne Motive eingefangen.
15.12.2017
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Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung Russische Kunst heute im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung Russische Kunst heute im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Maler und Kunstsammler Joseph Kiblitsky (r) zusammen mit dem Leiter des Osthaus-Museums,Tayfun Belgin vor dem Bild "Newtonsches Geset" von George Pusenkoff. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Maler und Kunstsammler Joseph Kiblitsky (r) zusammen mit dem Leiter des Osthaus-Museums,Tayfun Belgin an der Skulptur "Stalin" von Leonid Sokov. Man beachte den Bären-Fuß. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann
Maler und Kunstsammler Joseph Kiblitsky (l.) zusammen mit seinem Freund und Künstler Kollegen Stanislav Blinov vor dessen Werk "Terror". © Foto: Nils Heimann
Eindrücke von der Ausstellung "Russische Kunst heute" im Hagener Osthaus-Museum. © Foto: Nils Heimann

Mit einer raffinierten Rastertechnik schafft er große Bilder, die an pixelige Digitalfotos erinnern. Allerdings lösen die sich bei näherem Betrachten nicht auf, sondern entwickeln im Gegenteil einen enormen Detailreichtum.

Werke des Immendorff-Schülers Alexander Besel

Wer besondere Stilrichtungen wie die „Russische Avantgarde“, „Figurative Malerei“ oder „Symbolistische Malerei“ bevorzugt, kommt aber auch auf seine Kosten. So finden sich im „Romantischen Raum“ Arbeiten von renommierten Avantgarde-Künstlern wie Mikhail Shvartsmann.

Man stößt auf Werke wie „Der Kuss“ des Immendorff-Schülers Alexander Besel, um sich wenig später von surrealistischen Werken wie dem „Mystischen Fahrer“ von Victor Safonkin gefangen nehmen zu lassen. In diesen Arbeiten steht der einsame und orientierungslose Mensch mit seiner Hoffnungslosigkeit im Zentrum.

Eine Aussage, die im Grunde alle Kunstwerke verbindet

Eine Aussage, die im Grunde alle Kunstwerke verbindet: Die Auseinandersetzung mit der Ideologie spiegelt sich in ihnen wider. Kunstwerke und Fotografien erlauben nicht nur einen Einblick in russische Lebenswelten, sondern zeigen auch, wie der einzelne Künstler auf diese Realität reagiert hat.

Ein beliebter Kniff dabei das stete Spiel mit der Ironie. Ein Meister darin ist Igor Baskakov. Seine Ölgemälde stellen westliche Motive der Einfachheit der russischen Bevölkerung gegenüber. So singt auf einem Bild Elvis Presley gemeinsam mit Feldarbeiterinnen.

„Die Ironie soll aber nicht die westlichen Motive zerstören, sondern das arbeitende Volk erheben“, erklärt der seit 1982 in Deutschland lebende Kiblitsky. Fazit: Das Osthaus-Museum darf sich glücklich schätzen, als erstes Haus in Deutschland die Sammlung von Joseph Kiblitsky zeigen zu können.

Osthaus-Museum Hagen: „Russische Kunst heute“, 15.12. (Eröffnung 18.30 Uhr) - 25.2.2018, Hochstraße 73, Di-So, 11-18 Uhr, Eintritt 6 Euro.