Ruhmsucht und Reichtum fordern ihre Opfer
Thriller "Maps to the Stars"
Dass die amerikanische Filmmetropole nicht nur eine Menge Träume produziert, sondern auch eine Vielzahl von Psychopathen hervorbringt, ist keine neue Erkenntnis. Dabei hat der Film "Maps to the Stars", eine bittere und scharf ätzende Kritik von David Cronenberg an "Hollywood Babylon", Seltenheitswert. Und gelungen ist sie auch.

Ruhe vor dem Sturm: Julianne Moore als alternde Schauspielerin, für die Hollywood keine Rollen mehr hat.
John Cusack ist als praktizierender und schreibender Psycho-Guru Stafford Weiss Nutznießer eines geschlossenen Systems, das im gleißenden Schein der kalifornischen Sonne seine Klientel in Serie produziert. Ruhmsucht und Reichtum fordern früh ihre Opfer: wie Staffords Sohn, der 13-jährige Kinderstar Benji (Evan Bird), der auf eine beachtliche Rauschgiftkarriere zurückblickt.
Ein besonderer Fall menschlicher Tragik ist Benjis Schwester Agatha (Mia Wasikowska), die einst ihr Elternhaus angezündet hat und beinahe darin verbrannt ist. Sie wird zum Katalysator eines spektakulären Thrillers, in dem Cronenberg tief in menschliche Abgründe schaut. Herausragend.