Roman Lob über Lampenfieber, Facebook und seine Tour
Interview
Beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Baku holte Roman Lob mit seinem Lied "Standing Still" für Deutschland den achten Platz. Bald geht der 22-Jährige auf Tour – und macht am 11. Oktober Halt in der Zeche. Im Interview mit RN-Mitarbeiterin Anne Deventer erzählt er unter anderem, was die Bochumer beim Konzert erwartet.

Roman Lob geht auf Tour - und kommt auch in der Zeche vorbei.
Bevor es auf die Bühne geht, esse ich immer sehr viele Süßigkeiten – und das war auch schon vor dem ESC so. Das ist gute Nervennahrung!
Ja, ich wollte das schon immer. Wann hat man schließlich sonst die Möglichkeit, vor 120 Millionen Zuschauern seinen Song zu performen? Der ESC ist außerdem eine coole Sache, weil dort so viele Nationen aufeinander treffen. Eigentlich ist das wie eine große Klassenfahrt, auf der alle Spaß haben.
Klar, Lena war auch schon bei den „Unser Star für Baku“-Shows dabei und konnte mir den ein oder anderen Tipp geben.
Geplant ist das nicht, aber ich hätte da auf jeden Fall Bock drauf.
Absolut. Ich rufe ihn immer an, wenn ich Fragen habe. Er meinte, er hört erst auf mit mir zu arbeiten, wenn ich ihm sage, dass ich darauf keine Lust mehr habe. Thomas ist der entspannteste Typ, den ich je kennen gelernt habe. Er gibt Tipps, die Gold wert sind.
Man ist viel mehr unterwegs als früher, lernt viele Leute kennen und wird auf der Straße erkannt – ich sehe das aber total positiv. Die Leute sind alle supernett und fragen nach Fotos und Autogrammen.
Puh, das sind schon sehr viele mittlerweile: So 100 bis 150 Nachrichten bekomme ich pro Tag. Ich lese auch jede Nachricht – nur beantworten kann ich die natürlich nicht. Dafür müsste ich schon jemanden einstellen, aber das möchte ich nicht. Fans denken ja oft, man hätte Personal dafür und würde bei Facebook gar nicht selbst schreiben. Ich möchte aber lieber persönlich Kontakt halten und die Fans auf dem Laufenden halten.
Nein, die Jungs von der Band sind alle anderweitig beruflich unterwegs. Das würde zeitlich nicht gehen. Ich bin jetzt aber schon lange mit den Musikern, die auf die Tour mitkommen, unterwegs – wir verstehen uns echt super. Die habe ich auch selbst ausgesucht, das passt einfach gut.
Wir proben im Moment 20 bis 25 Songs ein: das ganze Album und auch ein paar Cover. Bei Thomas D. im Studio habe ich mit den Musikern während der Proben auch schon mit ein, zwei neuen Songs angefangen. Wir hoffen, dass die bis zum Tour-Start fertig sind, damit wir den Leuten auch etwas Neues präsentieren können.
Ich war leider noch nie in Bochum. Aber ich bin total auf die Stadt gespannt. Ich war in so vielen der Tour-Städte noch nicht und möchte mir sie vor den Auftritten total gerne ansehen. Das ist auch eine gute Abwechslung, wenn man sonst dauernd im Auto sitzt.
Zwar mag ich Großstädte wie Berlin und Köln total, aber ob ich da wirklich wohnen möchte, weiß ich nicht. Das müsste man ausprobieren. Ich bin sehr heimatbezogen, zu Hause auf dem Land habe ich meine Ruhe. In Großstädten gibt’s außerdem viel mehr Ampeln als bei uns auf dem Land – und ich hasse Ampeln.
Im Moment bin ich mit der Band dabei, neue Songs zu schreiben. Denn ich möchte so schnell wie möglich mein nächstes Album rausbringen.
Erstmal hoffe ich, dass die Leute noch ein bisschen länger Lust auf mich haben. Mal schauen, was die Zukunft so bringt. Aber Industriemechaniker ist ein geiler Job und ich würde auch auf keinen Fall „Nee, ich will mir jetzt die Finger nicht mehr dreckig machen“ sagen. Ich bin da ganz entspannt.