
© Jura Weitzel
Rolle rückwärts: Neu formierte Mannschaft zieht sich schon wieder zurück
Fußball
Mit viel Engagement und Euphorie sollte es in die Meisterschaft gehen. Doch mittlerweile hat sich die gerade erst neu formierte Mannschaft schon wieder zurückgezogen.
Die Saison-Planungen in den Vereinen sind oftmals schwierig und schlecht vorhersehbar. Spieler kommen und andere Akteure gehen, wenngleich sie eigentlich mündlich ihre Zusage gegeben haben. Das ärgert und trifft so manchen Verein hart. So zieht sich eine gerade erst neu gegründete Mannschaft schon wieder überraschend zurück.
„Es sind einfach zu wenig Spieler. Mit acht, neun Akteuren kannst du keine Saison bestreiten, das ist uns allen klar“, zog der Vorstand des SuS Kaiserau um den Vorsitzenden Eckart Stender deshalb die Reißleine und meldete die gerade erst neu gegründete vierte Mannschaft wieder ab.
Es ist nicht einfach, Trainer für eine vierte Mannschaft zu finden
Dabei sah es vor Wochen personell gesehen noch recht gut aus. Über 20 Spieler bekundeten ihr Interesse, in der Vierten zu spielen. Zudem hatte der Verein in Felix Holtbrügger einen engagierten Coach gefunden, der sich um die Truppe kümmern wollte. Stender voller Hochachtung: „Du findest heute keinen Trainer mehr, der eine vierte Mannschaft übernimmt, die nicht unbedingt supermotiviert ist. Schon gar nicht extern.“

Vorsitzender Eckart Stender erklärte jetzt, dass der SuS Kaiserau seine vierte Mannschaft zurückziehen muss. © Thorsten Teimann
Doch nach und nach brach das Interesse am Fußball ab. „Insgesamt gesehen haben wir in unseren vier Mannschaften einige Spieler verloren, die zunächst zugesagt haben, aber dann doch den Verein verlassen haben“, ärgert sich Stender. „Zudem hat der ein oder andere in Pandemie-Zeiten wohl festgestellt, dass der Sonntag auf der Couch wohl auch nicht zu verachten ist.“ Zudem musste Coach Holtbrügger berufsbedingt kürzertreten.
Für vier Mannschaften sind mindestens 95 Spieler notwendig
Der SuS-Chef ist Realist: „Die Situation wird ja nicht besser. Sobald die kalte Jahreszeit beginnt und es nur noch drei Grad sind, fallen immer wieder Akteure aus. Da müssen wir zwischen den Teams hin- und herwechseln.“ Für alle vier Mannschaften benötige der Verein 95 Spieler. Aktuell gebe es die nicht.
Somit startet der SuS Kaiserau Ende August „nur“ mit drei Seniorenmannschaften in die neue Spielzeit. Der Betreuer der ursprünglich vorgesehenen Vierten - Uli Herbst-Linke - steht dabei zusätzlich bei den Spielen der Dritten am Seitenrand. Der Kader umfasst nun 27, 28 Fußballer - und die werden laut Stender die Saison auch regulär beenden können.
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
