Ringer Stäbler und Popp WM-Fünfte

Pech für Frank Stäbler: Der Medaillenanwärter ging bei der Ringer-WM leer aus. Im Griechisch-Römisch-Stil stehen damit drei fünfte Plätze zu Buche. Für Missmut im deutschen Lager sorgte eine unverständliche Kampfrichter-Entscheidung.

Taschkent (dpa)

13.09.2014, 20:38 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eduard Popp (blau) besiegte den Armenier Wachik Yeghiazaryan noch überlegen mit 8:0. Foto: Zurab Kurtsikidze

Eduard Popp (blau) besiegte den Armenier Wachik Yeghiazaryan noch überlegen mit 8:0. Foto: Zurab Kurtsikidze

Die Enttäuschung war riesig, denn ausgerechnet der größte deutsche Medaillenanwärter ging leer aus.

Frank Stäbler verlor am Samstag bei der Ringer-WM in Taschkent in der Kategorie bis 66 Kilogramm das kleine Finale gegen den Europameister Tamas Lörincz aus Ungarn mit 0:5 Wertungspunkten. Damit beendete er das Turnier auf dem fünften Platz. «Lörincz war heute zu stark für Frank Stäbler, was jedoch die Turnierleistung nicht schmälert. Frank hat eine Weltklasseleistung geboten», sagte Bundestrainer Michael Carl.

Wenige Stunden später verpasste auch Eduard Popp die Bronzemedaille. In der Klasse bis 130 Kilogramm verlor der Athlet des VfL Neckargartach das kleine Finale gegen den Russen Bilal Machow noch in Runde eins mit 0:9 Wertungspunkten. Der Schwergewichtler hatte sich mit einem sensationellen Hoffnungsrundenerfolg über den Iraner Behram Mehdizadeh überhaupt erst für den Bronzekampf qualifiziert.

Popp warf im ersten Hoffnungsrundenduell Murodjon Tuychiew aus Tadschikistan mit 8:0 aus dem Wettbewerb und sorgte danach gegen Mehdizadeh beim 6:0 für eine große Überraschung.

Zuvor hatte Stäbler am 6. Wettkampftag in seinem Kampf um WM-Bronze gegen den Europameister den Kürzeren gezogen. Nach dem bereits am Vortag Ramsin Azizsir (85 kg/ASV Hof) nach starker Turnierleistung im kleinen Finale unterlag, stehen für die Griechisch-Römisch-Spezialisten vor dem Abschlusstag drei fünfte Plätze zu Buche.

Doch nicht Stäblers verlorener Bronzekampf sorgte im deutschen Lager für Missmut. Vielmehr die 3:4-Niederlage des Musbergers in der Vorrunde gegen Olympiasieger Omid Noroozi aus dem Iran brachte die Führungsriege des Deutschen Ringer-Bundes auf die Palme. «Ich rege mich nie über Kampfrichter auf, aber wenn es am Morgen noch eine Regeldiskussion gibt, in der erklärt wird, was man nicht machen darf und wenig später händeln sie es genau andersrum, habe ich dafür kein Verständnis», schimpfte Sportdirektor Jannis Zamanduridis. «Der Iraner hätte klar die dritte Verwarnung bekommen müssen - und dann wäre Stäbler weiter gewesen.»

Nach zwei Verwarnungen wegen Schlägen in Stäblers Gesicht hätte der Iraner wegen eines Fouls zum dritten Mal verwarnt und damit disqualifiziert werden müssen. «Es sind zwei Weltklasse-Athleten auf verdammt hohem Niveau. Der glücklichere Mann war der Iraner», konstatierte Zamanduridis.

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