Ringen: Beste EM-Bilanz seit vier Jahren

Sofia (dpa) - Mit einem unerwarteten Medaillensegen hat das Team des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) bei der Europameisterschaft in Sofia für die beste Bilanz seit vier Jahren gesorgt.

22.04.2007, 13:36 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dank des EM- Titels von Stefanie Stüber (63 kg/ASV Daxlanden), den zweiten Plätzen von Griechisch-Römisch-Spezialist Jan Fischer (84 kg/KSV Köllerbach) und Freistiler Marcel Ewald (55 kg/SV Weingarten) sowie den Bronzemedaillen von Brigitte Wagner (48 kg/SV Hallbergmoos), Maria Müller (67 kg/SV Lok Altenburg) und Marcus Thätner (66 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O.) im Klassiker-Bereich präsentierten sich die zuletzt stark in die Kritik geratenen Ringer im Winter-Sportpalast überraschend kampfstark.

«Insgesamt gesehen setzt sich mit dieser Bilanz die Leistungsentwicklung der deutschen Ringer fort, wobei wir die EM nicht überbewerten sollten», bilanzierte DRB-Sportdirektor Detlef Schmengler und verwies auf die Weltmeisterschaft im September in Baku, wo dann die führende Ringer-Nationen wie Japan, China, USA und Kuba hinzukommen.

Am letzten Wettkampftag konnten die Freistil-Spezialisten die Bilanz nicht mehr aufbessern. Mit Stefan Kehrer (Ketsch), Peter Weisenberger (Mömbris-Königshofen) und Samet Dülger (Neuss) schieden die letzten deutschen Starter aus. Kehrer (96 kg) unterlag dem Polen Bartlomiej Bartnicki mit 0:1 und 4:5. Auch für den EM- Debütanten Dülger (60 kg) war nach dem ersten Duell gegen den Weißrussen Alexander Karnitski Schluss. Dülger gewann zunächst mit 4:3, verlor dann aber mit 1:3 und 0:4. Weisenberger (74 kg) gewann gegen Siwan Sadikow (Israel) mit 3:0 und 7:0. Im Achtelfinale unterlag der 23-Jährige aber dem Armenier Ruslan Kokaew 0:2 und 1:2.

Am vorletzten EM-Tag hatte Marcel Ewald mit seinem Finaleinzug überrascht. Zuvor hatte er im Viertelfinale den Türken Sezar Akgul mit einer Weltklasseleistung bezwungen und dann den Polen Mariusz Walkowiak ausgeschaltet. Im Kampf um Gold unterlag der 24-Jährige dann dem Russen Besik Kuduchow. «Ich war gut vorbereitet, wollte weit nach vorn kommen. Daher bin ich überglücklich», sagte Ewald.

Im Halbfinale scheiterte hingegen Marc Buschle (84 kg/ASV Nendingen). Nachdem er Inal Dzagurow (Slowakei) und Piotr Ianulow bezwungen hatte, verlor er gegen den Türken Serhat Balci mit 2:3 und 0:1. «Natürlich hätte ich mit einem Sieg gegen den Türken meine Anwartschaft für das WM-Team noch besser unterstreichen können, doch ich habe durch meine Kämpfe hier in Sofia viel Selbstbewusstsein getankt», sagte Buschle.

Schlagworte: