
Tote Zombies pflastern ihren Weg: Jade (Ella Balinska) kämpft sich durch das postapokalyptische London. © NETFLIX
Resident Evil: Jung, weiblich, attraktiv sucht Schutz vor Zombies
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Trotz guter Effekte, Make-up und Kostüme sind viele Reaktion auf die Netflixserie „Resident Evil“ negativ. Doch ist die Zombiegeschichte rund um die Umbrella-Corporation wirklich schlecht?
Das Echo unter „Resident Evil“-Freunden ist verheerend, sie überbieten sich mit Gift und Galle, was die neue Netflix-Serie angeht. Die habe mit Videospiel und früheren Filmen rein gar nichts zu tun. Na, und? Warum sollen die Entscheider der deutschen Constantin Film wiederholen, was sie in sechs „Resident Evil“-Streifen durchhechelten? Sie drückten auf Neustart, das Ergebnis ist nicht so desaströs, wie gekränkte Fans es empfinden.
Die erneuerte „Resident Evil“-Serie hat acht Folgen auf zwei Zeitebenen. 2036, London nach der Epidemie, die den Planeten entvölkerte und Horden von Zombies gebar: Hier trotzt Jade (Ella Balinska) Monstern und Gefahr, der Tech-Konzern Umbrella macht Jagd auf sie.
Zeitsprung ins Jahr 2022
Immer wieder springt die Handlung zurück ins Jahr 2022, wo die globale Katastrophe ihren Anfang nahm. Die junge Jade (Tamara Smart) und ihre Schwester Billie (Siena Agudong) entdecken, dass ihr Vater (charismatisch: Lance Reddick), der für Umbrella forscht, ein Doppelleben voller Geheimnisse führt. Sind die Mädchen Versuchskaninchen eines riskanten Projektes, das dem Konzern Milliarden bescheren soll?
Die Dystopie von 2036 funktioniert als Action- und Survival-Stafette mit guten Schauwerten. Zombie-Make-up und Monstertricks können sich sehen lassen.
In einer Welt aus Trümmern und Tod will Jade zu Freunden, die auf einem Schiff in Freiheit leben. Umbrella hält derweil ganze Landstriche im Würgegriff.
Zum Problem wird die ungelenke Zeit-Hüpferei. Rückblenden zerlegen oft die Horrormomente, während die 2022er-Episoden erst mühsam das Korsett des Teenie-High School-Genres sprengen müssen, bevor es dramatisch wird.
Wohlfeile Kapitalismus-Schmäh, Konzerne, die über Leichen gehen, sind alte Hüte, aber geschenkt. Die Umbrella-Chronik birgt immerhin Twists, die überraschen. All das mag nicht berauschen, ist aber nicht halb so übel wie geunkt wird.