Razzia nach Angriff auf Schalke-Fans So lief die Durchsuchungsaktion der Polizei

Razzia nach Angriff auf Schalke-Fans
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Nach dem Angriff von BVB-Fans und Rot-Weiß-Essen Fans auf Schalke-Fans vor rund zwei Wochen hat die Polizei am Donnerstagmorgen seit 6.20 Uhr mehrere Objekte in NRW durchsucht.


„Es gab 25 Durchsuchungen. Wir haben 19 Tatverdächtige im Auge. Wir haben in mühsamer Kleinarbeit ermittelt, wer das war und haben bei denen jetzt mal einen Hausbesuch gemacht“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf.

Eines der durchsuchten Objekte sei das Vereinsheim der Ultras Gelsenkirchen gewesen, sagte ein Polizeisprecher in Gelsenkirchen am Donnerstag auf Anfrage. Am Mittag teilt die Polizei mit, dass bei der Aktion umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden konnte. Schwerpunkt der Untersuchung lag in den Städten Dortmund und Essen. Aber auch in Schwelm, Bergheim, Gladbeck, Beelen und Bottrop fanden demnach Durchsuchungen statt. Verletzte oder Festnahmen gab es nicht.

Der Einsatz stehe im Zusammenhang „mit gewalttätigen Aktionen im Rahmen von Sportveranstaltungen in Gelsenkirchen“, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums auf Anfrage. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet.

Bei dem Angriff vom 19. Februar sollen nach neueren Informationen des Innenministeriums „bis zu 200 koordiniert agierende Angreifer“ in Gelsenkirchen im Morgengrauen Schalke-Fans überfallen haben. Bislang war von rund 100 gewaltbereiten Personen die Rede. Bei den Angreifern soll es sich vermutlich um BVB und Rot-Weiß Essen Fans handeln.

Bei der Massenschlägerei wurden unter anderem Baseballschläger und weitere Schlagwerkzeuge eingesetzt. Mindestens vier Personen wurden verletzt, darunter einer der Busfahrer.

Die Polizei ermittelt in dem Fall wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung und blickt mit Sorge auf das Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund am kommenden Samstag. Es sei nicht auszuschließen, dass der Angriff auf die Schalke-Ultras „eine Reaktion nach sich zieht“, hatte die Polizei mitgeteilt. Das Derby zwischen Schalke und Dortmund gilt ohnehin als Hochrisikospiel.

kawe/dpa

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