Das abgebrochene Fußballspiel in der Kreisliga B1 Unna-Hamm zwischen Yunus Emre HSV und dem SVE Heessen II vom 4. Dezember wird ein Fall für das Verbandssportgericht. Der Schiedsrichter der Begegnung hat angegeben, rassistisch beleidigt worden zu sein. Das Kreissportgericht hat derweil einen Rotsünder aus der Partie für viele Wochen gesperrt.
12 Spiele Sperre
So erhält ein 27-jähriger Yunus-Emre-Spieler eine Sperre von 12 Spielen. Der Vorwurf: grob unsportliches Verhalten. Laut dem Vorsitzenden des Kreissportgerichts Unna-Hamm, Michael Zahorodnyj, soll der Spieler den Schiedsrichter verbal auf sexuelle Art und Weise beleidigt haben. Damit darf der Yunus-Emre-Spieler erst wieder im Saisonendspurt für sein Team ins Geschehen eingreifen und wird große Teile der Rückrunde verpassen.

Yunus Emre akzeptierte das Urteil laut dem Richter, zeigte sich über die weiteren Vorgänge jedoch schwer enttäuscht. Denn: Der Spielabbruch selbst landet zwei Instanzen höher − beim Verbandssportgericht. Zahorodnyj erklärt: „Es wird ein größeres Verfahren geben. Es geht um rassistische Beleidigungen gegen den Schiedsrichter und das Verhalten der Zuschauer. Solche Verfahren werden immer von den einzelnen Kreisen abgetrennt, sobald ein Schiedsrichter im elektronischen Spielbericht den Haken beim Stichwort Rassismus setzt.“
Spielabbruch landet beim FLVW
Zahorodnyj weiter: „Die (Yunus Emre HSV) sind jetzt tief enttäuscht darüber, dass sie vor das Verbandssportgericht müssen. Aber da müssen sich jetzt durch, wenn sie ihre Leute nicht im Griff haben.“
Ein Urteil des höchsten Gremiums im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) steht derzeit noch nicht fest. Michael Zahorodnyj habe die entsprechenden Unterlagen bereits an den Verband nach Kamen-Methler weitergeleitet: „Die brauchen ihre Zeit und werden sicherlich noch Stellungnahmen von den Vereinen einfordern.“
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