Raser-Prozess: Angeklagter streitet Rennen ab

Radfahrerin gestorben

Nach dem Tod einer Radfahrerin bei einem mutmaßlichen illegalen Autorennen in Köln hat am Mittwoch der Prozess begonnen. Zwei 22 und 23 Jahre alte Männer stehen wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht. Ihre Anwälte verlasen Erklärungen der Angeklagten.

Köln

17.02.2016, 14:07 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein weiß gestrichenes Fahrrad mit Blumen und Kerzen am Straßenrand an der Unfallstelle in Köln.

Ein weiß gestrichenes Fahrrad mit Blumen und Kerzen am Straßenrand an der Unfallstelle in Köln.

Laut Anklage kam der Wagen des 23-Jährigen mit hohem Tempo von der Straße ab und erfasste die 19-Jährige. Sie starb an ihren Verletzungen. Am ersten Verhandlungstag gestand der 23-Jährige, den Unfall verursacht zu haben. Er bestritt jedoch, sich mit seinem Bekannten ein Rennen geliefert zu haben.

Der Verteidiger des 23-Jährigen verlas eine Erklärung seines Mandanten. Demnach seien die beiden jungen Männer mit hoher Geschwindigkeit hintereinander hergefahren und hätten an roten Ampeln mit dem Gaspedal gespielt. Vor einer Kurve habe der 23-Jährige stark beschleunigt und dann die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. „Ich denke jeden Tag an den Unfall. Es tut mir unendlich Leid, dass durch mein Verhalten ein Mensch gestorben ist.“

Keine "Verabredung zu einem Rennen"

Der Verteidiger des 22-Jährige verlas eine Aussage, wonach dieser zwar zügig, aber nicht grob verkehrswidrig gefahren sei. „Es gab weder eine ausdrückliche, noch eine stillschweigende Verabredung zu einem Rennen.“

Nicht der erste derartige Unfall

Bereits wenige Wochen vor dem Unfall im April 2015 war in Köln ein Unbeteiligter Opfer eines illegalen Rennens geworden, als ein Raser ein Taxi rammte.

Von dpa