Putin billigte wahrscheinlich die Ermordung

Kreml-Kritiker Litwinenko

Der Journalist Alexander Litwinenko wurde einem Untersuchungsbericht zufolge wahrscheinlich mit Zustimmung des russischen Präsidenten Wladimir Putin ermordet. Den Giftmord habe wahrscheinlich der russische Geheimdienst FSB in Auftrag gegeben.

London (dpa)

21.01.2016, 11:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Alexander Litwinenko (neben einem maskierten Kollegen) gehörte zu den schärfsten Kritikern des Kremls. Präsident Putin soll den Giftmord am Kreml-Gegner gebilligt haben. Foto: Sergei Kaptilkin/ Archiv

Alexander Litwinenko (neben einem maskierten Kollegen) gehörte zu den schärfsten Kritikern des Kremls. Präsident Putin soll den Giftmord am Kreml-Gegner gebilligt haben. Foto: Sergei Kaptilkin/ Archiv

Richter Robert Owen, der die gerichtliche Untersuchung des Falls in London leitete, veröffentlichte am Donnerstag den über 300 Seiten starken Abschlussbericht.

Darin schreibt Owen, die Tat sei vom damaligen FSB-Chef Nikolai Patruschew "wahrscheinlich gutgeheißen worden und auch von Präsident Putin". Allerdings ist diese gerichtliche Untersuchung nicht mit einem Prozess gleichzusetzen und hat deshalb keine direkten strafrechtliche Konsequenzen. 

Litwinenko beschuldigte Putin

Litwinenko, ein früherer russischer Agent, war im November 2006 mit 43 Jahren in London an einer Vergiftung mit radioaktivem Polonium 210 gestorben. Er gehörte zu den schärfsten Kritikern der russischen Regierung. Kurz vor seinem Tod beschuldigte er Präsident Wladimir Putin, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. 

Owens Bericht ist diplomatisch heikel. Die britische Regierung wollte verhindern, dass der Fall öffentlich wieder aufgerollt wird, doch Litwinenkos Witwe Marina setzte sich vor Gericht durch.

 

Von dpa.