Produktionsstopp trifft rund 28.000 VW-Mitarbeiter

Streit mit Zulieferern

Der Streit mit seinen Zulieferern macht VW zu schaffen. Rund 28.000 Mitarbeiter können bis Ende August nicht wie geplant arbeiten. Die Beteiligten bemühen sich am Verhandlungstisch um eine Lösung, doch laut des Autobauers ist die weitere Entwicklung in dem Konflikt "nicht absehbar".

Wolfsburg

22.08.2016, 18:10 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ein Mitarbeiter zeigt in Wolfsburg ein Volkswagen-Logo. Foto: Foto: Julian Stratenschulte

Ein Mitarbeiter zeigt in Wolfsburg ein Volkswagen-Logo. Foto: Foto: Julian Stratenschulte

Der Lieferstopp zweier Teilehersteller wirbelt Großteile der Produktion bei Volkswagen empfindlich durcheinander. In Emden, Wolfsburg, Zwickau, Kassel, Salzgitter und Braunschweig könnten insgesamt 27.700 Mitarbeiter teils noch bis Ende August nicht so arbeiten, wie es eigentlich geplant sei.

Weitere Entwicklung "nicht absehbar"

"Durch einen Lieferstopp, den externe Lieferanten ausgelöst haben, ist die Versorgung der Produktion mit Bauteilen mehrerer Volkswagen-Werke unterbrochen", teilte VW am Montag in Wolfsburg mit.

Der Autobauer sprach von "Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zu Kurzarbeit". Die weitere Entwicklung sei "nicht absehbar", schrieb das Unternehmen. "Volkswagen versucht weiterhin, eine Einigung mit den Lieferanten herbeizuführen." Die Probleme in den Werken reichen zeitlich vom 18. August für das Passat-Werk in Emden bis hin zum 30. August für das Motoren-Werk in Salzgitter.

VW und Lieferanten am Verhandlungstisch

Über alle Standorte hinweg seien folgenden Modelle und Produkte betroffen: Von der Golf- und Passat-Fertigung über den Bau von Getrieben und Abgasanlagen über die Motoren bis hin zur Fahrwerkteile- sowie Kunststoffteilefertigung.

Die meisten Mitarbeiter sind mit rund 10.000 Menschen in Wolfsburg betroffen. Ein Emden sind es 7500, in Zwickau 6000, in Kassel 1500, in Salzgitter 1400 und in Braunschweig 1300.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mühen sich der Autobauer und die Lieferanten vom frühen Montagnachmittag an am Verhandlungstisch um einen Ausweg.

Zulieferer-Mitarbeiter mit Zukunftsangst

Unterdessen versetzt der Lieferstopp des sächsischen VW-Teileherstellers ES Automobilguss die dortige Belegschaft in Zukunftsangst. Die Sorgen bei den rund 350 Mitarbeitern und deren Familien seien groß, die Informationen aus dem Unternehmen dünn, hieß es am Montag aus Kreisen der Belegschaft.

Für diesen Dienstag ist bei ES Guss in Schönheide im Erzgebirge eine Betriebsversammlung geplant, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Daraus erhofften sich die Arbeitnehmervertreter Antworten auf die vielen Fragen zur Zukunft des Zulieferers, der auf Gussgetriebeteile spezialisiert ist und aktuell mit einem Lieferstopp den Autobauer Volkswagen lahmlegt. 

Von dpa