Priester sorgt für Baby-Boom auf Insel der Liebe

Neu im Kino

Normalerweise dienen Kondome und die Pille der Empfängnisverhütung. Normalerweise. In der kroatisch-serbischen Produktion "Gott verhüte!" führen sie zum genauen Gegenteil. Das ist am Anfang herrlich komisch – und endet tragisch.

08.08.2014, 17:05 Uhr / Lesedauer: 1 min
In wichtiger Mission unterwegs: Kresimir Mikic.

In wichtiger Mission unterwegs: Kresimir Mikic.

Der Erfolg dieser Aktion ist unübersehbar. Bald stürmen sogar Touristen, die bisher vergeblich auf Nachwuchs gewartet haben, „die Insel der Liebe“. Schließlich wird sogar der zuständige Bischof auf den Kindersegen aufmerksam – und gibt nach brüderlicher Beichte Fabians seinen Segen für die Manipulationen. Noch ist diese Welt in Ordnung und ziemlich lustig anzuschauen. Aber ganz so einfach will es uns Regisseur und Drehbuchautor Vinko Bresan nicht machen. Denn es gibt kaum etwas, was bei ihm nicht in die Schusslinie geharnischter Kritik gerät: angefangen vom kroatischen Nationalismus über die bigotte Lebensführung mancher Gemeindemitglieder bis hin zu katholischen Autoritäten. Selbst vor den Themen Kindesmissbrauch und Selbsttötung scheut Bresan nicht zurück.

Dass der satirische Film dabei seine Lockerheit nicht verliert, das Komische gar erst die Basis für das Tragische bildet, das Tragische aber wiederum mit skurrilem Unterton erträglich gemacht wird, ist das große Kunststück der Inszenierung. Zudem legt Kresimir Mikic als priesterlicher Initiator des wundersamen Baby-Booms seine Rolle perfekt an: irgendwo zwischen Don Camillo und Zauberlehrling. Sehenswert!