Präses: Keine Angst vor dem Reformationsjahr
Interview mit Annette Kurschus
Welche Bedeutung hat Luthers Reformation vor 500 Jahren heute? Warum war das Ja zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare eine nachhaltige Entscheidung? Und warum ist islamischer Religionsunterricht in Schulen notwendig? Ein Interview mit Annette Kurschus, der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen.
500 Jahre ist es am 31. Oktober 2017 her, dass Martin Luther seine Thesen an das Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben soll. Die evangelischen Christen feiern das Jubiläum seit Montag ein ganzes Jahr lang.
Wie sieht der Reformationstag heute bei Ihnen aus?
Ich fahre nach Berlin zum offiziellen Auftakt der EKD mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Marienkirche am Alexanderplatz. Anschließend gibt es einen Festakt, bei dem der Bundespräsident die Festrede hält. In diesem Miteinander sieht man deutlich, dass die Reformation als Bewegung nicht nur auf Kirche beschränkt ist, sondern in die Gesellschaft hineinwirkt.
Ist es denn schon in diesem Jahr ein besonderer Reformationstag?
Ja, das ist kein Reformationstag wie jeder andere. In diesem Jahr wird er das 500-jährige Jubiläum einläuten. Das macht uns bewusst, welche Strecke hinter uns liegt und wofür wir dankbar sind. Es erinnert auch an schmerzliche Trennungen und an manche Fragen, die weiterhin offen sind.
Sie haben im Vorfeld des Reformationsjahres bei den Katholiken Ängste gespürt.
Es war stark zu spüren, dass unsere katholischen Geschwister nicht recht wussten, was das wohl wird. Soll die Spaltung der Kirchen gefeiert werden? Werden die Protestanten jetzt stolz triumphieren? Das waren im Vorfeld bange Fragen. Aber da sind wir längst ein großes Stück weiter gekommen. Das wurde exemplarisch deutlich bei der gemeinsamen Pilgerreise von Vertretern der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und Mitgliedern des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland ins Heilige Land. Diese Reise war eine Art Auftakt für das Jubiläumsjahr. Wir werden 2017 auch deutliche ökumenische Akzente setzen und uns auf unsere gemeinsame Geschichte, unser gemeinsames Glaubensfundament und unsere gemeinsame Verantwortung in der Welt besinnen.
Es wird nicht ausbleiben, auch das Trennende in dem Jahr zu betonen. Warum nutzt man das Jahr nicht, auch um das Profil zu schärfen?
Wir verschweigen die Unterschiede ja nicht. Während der gemeinsamen Reise haben wir sie neben allem, was uns verbindet, deutlich gespürt. Etwa bei der getrennten Feier des Abendmahls. Von evangelischer Seite aus sagen wir: Jesus Christus lädt ein, alle sind eingeladen. Das kann die katholische Kirche aufgrund ihres Amtsverständnisses so bisher nicht sagen. Die gemeinsame Feier des Abendmahls wird noch Zeit brauchen. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich in dieser Frage auf lange Sicht etwas bewegt. Dass die Kirchenleitungen selbst nun die Erfahrungen gemacht und benannt haben, an denen viele Menschen in den Kirchengemeinden und Pfarreien seit langem schmerzlich leiden, ist nicht zu unterschätzen. Dahinter können wir nicht mehr zurück. Das wird Folgen haben.
Was ist für Sie persönlich das dominierende Thema dieses Jahres: Ist es das Aufeinanderzugehen auf die Katholiken, das Gedenken an die Reformation und Luther? Ist es die Freiheit?
Wir feiern ein Reformationsjubiläum und nicht ein Martin-Luther-Gedenkjahr. Das muss man immer wieder betonen. Die große Chance dieses Jubiläums liegt darin, dass wir uns neu auf das besinnen, was uns als Christen trägt. Dazu gehört in entscheidender Weise die Würde, die Gott jedem Menschen verliehen hat – unabhängig von dem, was ein Mensch ist und was er leistet. Daraus gewinnen wir eine doppelte Freiheit: Die Freiheit von dem Druck, mir selbst meinen Wert erkämpfen zu müssen. Und die Freiheit zur Verantwortung für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt.
Unser westfälisches Motto: „Einfach frei!“ spielt bewusst mehrdeutig auf das Motiv der Freiheit an. Der 31. Oktober 2017 ist als bundesweiter Feiertag ein freier Tag. Dahinter liegt die große reformatorische Einsicht, dass wir vor Gott freie Menschen sind: Frei von der Angst vor einem strafenden Gott – und frei für unsere Mitmenschen. Zu dieser Freiheit gehört entscheidend: Bildung. Jeder Mensch braucht freien Zugang zu unserer Heiligen Schrift, der Bibel. Jeder Mensch soll deshalb in der Lage sein, das Wort Gottes zu lesen und für sich zu verstehen. Er darf dabei nicht angewiesen sein auf die Vermittlung durch andere Instanzen wie Priester oder die Kirche.
Ganz so einfach ist der Zugang nicht immer. Als Bedeutung für das Motto „Einfach frei“ nennen Sie auf der Homepage den „Freiheitsgedanken als Grundeinsicht reformatorischer Theologie“. Das ist sehr verkopft.
Wenn man erklärt, was dahinter steckt, verstehen die meisten Menschen aber sehr genau, worum es geht. Unsere Frage mag heute nicht mehr heißen: „Wie kriege ich einen gnädigen Gott?“ Stattdessen fragen viele: Wie kriege ich Anerkennung? Wie kann ich gut genug sein? Wie schaffe ich es, dazuzugehören? Das geht schon bei Kindern und Jugendlichen los. Die Casting-Shows, wo die Supertalente ausgesucht werden, haben viel mit gnadenloser Auslese zu tun. Oder etwa bei Facebook: Daumen hoch, Daumen runter. Menschen machen ihren Wert abhängig davon, mit wie vielen sie „befreundet“ sind und wie viele „Likes“ sie erhalten. Und ehrlich gesagt: Wie gierig bin ich selbst um Erfolg und Anerkennung bemüht? Hinter all dem steckt eine große Unfreiheit. Luthers reformatorische Einsicht sagt: Erfolg und Anerkennung sind schön und wichtig. Aber mit meinem grundsätzlichen Wert als Mensch haben sie nichts zu tun. Ich bin und bleibe unendlich wertvoll, auch wenn mir gerade mal gar nichts gelingt.
Wenn Sie das so beschreiben, dann versteht das jeder. Aber ist die Sprache der Kirche manchmal nicht einfach zu verkopft?
Interessant, dass Sie das so sagen. Ich höre manchmal auch genau das Gegenteil: Wir seien zu platt und schlicht mit unseren Botschaften. Offenbar ist es eine Gratwanderung zwischen Extremen. Einerseits verkopft, andererseits vereinfacht bis ins Banale.
Einfach frei?
Das stimmt. Und doch muss man eigentlich noch mindestens fünf Sätze dazusagen, damit der Satz nicht missverstanden wird, und damit man seine tiefe Aussagekraft ahnt. Es ist schwer, einen guten Weg zu finden zwischen zu flachen und zu abgehobenen Aussagen. Dazu brauchen wir viel sprachliche Kreativität.
Deutlich wird aber: Freiheit ist nicht so einfach zu haben.
Ja, weil Freiheit nicht eindimensional ist im Sinne eines großzügigen „Laissez-Faire“. Reformatorische Freiheit heißt: Ich bin befreit – nicht nur von etwas, sondern auch zu etwas. Das ist es, was Luther mit seinem berühmten Satz meinte: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr aller Dinge - und jedermann untertan.“ Diese merkwürdige Dialektik, die jeder zunächst als Widerspruch empfinden muss, ist eine der großen Entdeckungen der Reformation.
In vielen gesellschaftlichen Debatten bleibt Dialektik auf der Strecke, viele nehmen sich die Freiheit raus, nur Recht zu haben. Die Debatten werden holzschnittartig. Wie erleben Sie das nach anderthalb Jahren intensiver Flüchtlingsdebatte?
Mich erschreckt die Neigung zu Stimmungsmache und platten Parolen. Bestehende Ängste werden geschürt, und manche versuchen, mit der Angst Politik zu machen. Hassreden und rohe Sprache verdrängen Argumente und zivilisierte Umgangsformen. Das bereitet mir Sorge. Uns in der Kirche – und das könnte für die Politik genauso gelten – ist beides wichti
Gleichzeitig gilt es, die Vielen zu unterstützen, die sich weiterhin unermüdlich und in bewundernswerter Weise für Geflüchtete einsetzen. Diejenigen, die da zu uns kommen, sind in vielen Fällen eine Bereicherung. Nur wenn wir beides ernstnehmen, die Schwierigkeiten und die Chancen der gegenwärtigen Situation, können wir einen guten Weg in die Zukunft finden.
Sie haben Luther schon zitiert. Seine Bibelübersetzung wurde gerade frisch überarbeitet. Die EKD empfiehlt ja keine Bibel, die Gemeinden sind frei, eine Übersetzung zu wählen. Anders als in der katholischen Kirche…
Das ist auch gut so.
Warum muss man diese Fassung von 2017 haben?
Niemand ist gezwungen, ab jetzt diese Übersetzung zu benutzen. Aber es ist sinnvoll, dass wir mit ihr einen verbindlichen Text haben, auf den wir uns in der evangelischen Kirche gemeinsam verständigen und der für den Gebrauch im evangelischen Gottesdienst empfohlen ist. Martin Luther hatte eine große Sprachbegabung. Bei seiner Bibelübersetzung ging es ihm nicht darum, Wort für Wort „richtig“ nachzubuchstabieren. Sein Anliegen war, den Sinn möglichst genau zu erfassen und ihn dann in eine klangvolle, poetische deutsche Sprache zu bringen, die sich leicht auswendig – by heart, im Herzen – behalten lässt. Das ist theologisch hoch anspruchsvoll und gleichzeitig ästhetisch schön. Deshalb liebe ich Luthers Übersetzung und empfehle sie gern.
Luther ist ein Vorbild. Sagen Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp und andere Prominente auf der Internetseite der EKD. Wie empfinden Sie das?
Martin Luther wollt nie Vorbild sein. Er taugt nicht zum Helden. In mancher Hinsicht war er genial. Und er hatte auch dunkle Schattenseiten. Luther war ein Mensch aus Fleisch und Blut und ein Kind seiner Zeit. Manche seiner Stärken, zum Beispiel seine großartige Sprachbegabung, faszinieren uns bis heute. Manche furchtbare Verirrung dagegen macht uns ratlos. Man fragt sich: Wie konnte dieser kluge Mensch so manchen schlimmen Ausspruch in die Welt setzen? Etwa, wenn es um die Juden geht oder um seine Rolle in den Bauernkriegen. Auch auf manches Wort über die Frauen kann man keineswegs stolz sein.
Deshalb ist es gut, dass es kein Luther-Gedächtnisjahr ist?
Unbedingt. Martin Luther hat sich selbst nie als Reformator bezeichnet. Das war gar nicht sein Selbstverständnis.
Haben Sie trotzdem die Befürchtung, dass in diesem Jahr dann doch vieles auf diese Figur verkürzt wird?
Dazu neigt unsere Gesellschaft: Ein Mensch, eine Person ist leichter zu packen. Schauen Sie sich nur diese Lutherfigürchen an. Der Playmobil-Luther verkauft sich bereits seit dem Frühjahr 2015 wie warme Semmeln. Man kann das belächeln. Andererseits: Ohne Bilder kommen wir alle nicht aus. Auch wenn jedes einzelne Bild eine Engführung und Festlegung bedeutet.
Mit welchen Mitteln wollen sie das vielleicht aufbrechen?
Ich freue mich, dass der 31. Oktober 2017 ein bundesweiter Feiertag wird. Spätestens da wird jeder merken, dass das Thema der Reformation unsere ganze Gesellschaft betrifft. Vielleicht – ich hoffe das! – kommen manche ins Fragen: Warum haben wir diesen freien Tag, was ist da eigentlich dran? Das könnte eine Gelegenheit werden, in tiefergehende Gespräche über die Bedeutung der Reformation zu kommen.
Dann ist es doch schade, dass der Tag nur einmal ein Feiertag ist?
Wir haben ein besonderes Jubiläum, und dem entspricht der besondere Feiertag.
Viele werden dennoch heute Abend Halloween feiern?
Das ist so. Dieser für mich befremdliche Brauch ist aus Amerika zu uns herübergeschwappt. Mit Polemik dagegen vorzugehen, halte ich nicht für sinnvoll. Wir setzen unser eigenes dagegen und feiern an diesem Tag selbstbewusst und gelassen Reformationstag. Wichtig ist, dass wir bereits unseren Kindern erzählen, warum wir das tun. Viele Jugendliche und junge Erwachsene, auch in Westfalen, treffen sich an diesem Abend zur „Church Night“, einem munteren Gegenprogramm zu Halloween.
Den institutionellen Rahmen Ihrer Kirche haben Sie im vergangenen Jahr neu kennenlernen können. So lange sind Sie jetzt stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD. Was sind Ihre Erfahrungen?
In einem solchen Amt wird der Blick noch einmal ein ganzes Stück weiter. Im Bereich der gesamten EKD wird evangelische Kirche auf vielfältige Weise gelebt. Die einzelnen Gliedkirchen haben ihre jeweils eigenen Traditionen. Da muss um vieles zäh miteinander diskutiert und ausgiebig miteinander gerungen werden. Manche Entscheidungsprozesse dauern ernüchternd lang. Das große „Schiff, das sich Gemeinde nennt“, ist bisweilen schwer beweglich.
Was hat Sie in der EKD dennoch überrascht?
Noch ganz frisch ist die Erfahrung der ökumenischen Pilgerreise ins Heilige Land. So etwas hat es auf dieser Ebene von Kirche bisher noch nicht gegeben. Kirchenleitende Verantwortungsträger beider großen Kirchen haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht zu den Quellen ihres gemeinsamen Glaubens. Wir bleiben in unserer Leitungsverantwortung ja immer zuallererst Christinnen und Christen mit sehr persönlichen Erfahrungen und Empfindungen. Manchmal wird daraus ein schwieriger Spagat.
Ich nenne noch einmal als Abendmahl als Beispiel: Persönlich leiden wir darunter, dass wir nicht zusammen an den Tisch des Herrn gehen können – und doch können wir es in unserer Verantwortung für unsere jeweiligen Kirchen nicht einfach morgen ändern. Diese Spannung kann in einem Leitungsamt mitunter quälen.
Da sind Sie auch mehr Politikerin als Theologin.
Es geht um Redlichkeit und Verantwortung für das Ganze. Da ist vieles zu bedenken und zu berücksichtigen, bis eine gute Entscheidung für alle reifen kann. Obwohl das Herz sagt: Eigentlich müsste dies oder das sofort geändert werden. Zum Beispiel? Zum Beispiel die Feier des Abendmahls. Oder die Öffnung des Priesteramtes für Frauen. Da denke ich tatsächlich oft: Dies müsste längst anders sein. Aber es wird noch seine Zeit brauchen.
Der Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnern ist vielleicht auch so ein Beispiel. Diese können seit zwei Jahren in Westfalen den Segen bekommen. Wie sind die Erfahrungen bislang?
Das war für uns in Westfalen ein langer und mühsamer Weg. Für die Menschen, die diese Frage unmittelbar betrifft, war die Entscheidung von Anfang an klar; für sie hätte die Entscheidung noch viel deutlicher ausfallen müssen. Daneben gab es viele, die große Schwierigkeiten hatten, sich hier zu öffnen. Beide Extreme beieinander zu halten, ist eine wichtige Aufgabe von Kirchenleitung. Entscheidungen mit Macht durchzusetzen, hilft nicht. Dann besteht die Gefahr, dass sich ein Teil unserer Kirchenmitglieder enttäuscht abwendet. Das kann unser Weg in der Kirche nicht sein. Es gilt Position zu beziehen, ohne zu polarisieren oder gar zu spalten. Diese Gratwanderung ist immer wieder schwierig, aber sie lohnt sich. Weil Entscheidungen, die auf diesem mühsamen Weg schließlich zustande kommen, gemeinsam getragen und deshalb nachhaltiger sind.
War ihre Forderung nach islamischem Religionsunterricht auch eine, die polarisierte?
Weniger. Diese Forderung leuchtet den meisten ein. Es kann doch nur in unserem Sinne sein, dass Muslime in unserem Land auskunftsfähig sind über ihren Glauben. Das schützt vor Fundamentalismus und radikalisierten Einzelgängern. Auch unser evangelischer Religionsunterricht dient in erster Linie dazu, Grundkenntnisse über den Glauben zu vermitteln – und eine Ahnung davon, wie dieser Glaube in wichtigen Fragen des Lebens orientieren und stärken kann. Religionsunterricht erzieht nicht zum Glauben; er will dazu befähigen, einen eigenen Standpunkt zu finden, eine eigene Identität zu entwickeln. Das ist wichtig - für uns und auch für die anderen. Nur so werden wir dialogfähig.
Wäre da nicht ein einziger gemeinsamer Religionsunterricht sinnvoller?
Wir brauchen beim Religionsunterricht verstärkt Kooperation zwischen den Konfessionen, und die gibt es auch. Dennoch bleibt die jeweilige Identität des evangelischen oder katholischen Religionslehrers von Bedeutung: Wir brauchen Menschen, die spürbar für ihren Glauben stehen, auch wenn sie nicht für ihren Glauben missionieren. Das ist ein großer Unterschied.
Vermissen sie in interreligiösen Diskursen ein institutionelles Gefüge auf Seiten des Islam in Deutschland?
Leider haben wir kaum Ansprechpartner. Die islamischen Verbände repräsentieren nur einen kleinen Teil der Muslime in Deutschland. Das ist in der Tat eine Schwierigkeit, die ich schon als Gemeindepfarrerin erlebt habe. In der Regel wechseln die Imame sehr schnell, sprechen oft nicht gut Deutsch. Da werden echte Begegnungen und ein offener Dialog schwierig, denn beide leben von Sprache und von einer gewissen Kontinuität. Da haben wir noch deutlich Luft nach oben.
Präses oder Bischöfin: Wie empfinden sie die Diskussion in der westfälischen Landeskirche über ihre Amtsbezeichnung?
Die Diskussion wurde ausschließlich mit dem Ziel einer besseren Erkennbarkeit in der Ökumene und in der breiten Öffentlichkeit angestoßen. „Präses“ ist eine Funktionsbezeichnung, die es in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen gibt. Dagegen bezeichnet „Bischof / Bischöfin“ unmissverständlich ein geistliches Amt, das mit Leitung in der Kirche zu tun hat. Lediglich darum geht’s. Und nun werden wir sehen, wie die westfälische Synode im November das einschätzt.
Wäre das auch ein Punkt, bei dem sie sagen: Da würde ich jetzt auch gerne schnell entscheiden?
Nein, damit wäre nichts geholfen. Im Gegenteil. Es geht hier um eine Entscheidung für unsere Kirche. Nämlich darum, wie wir in einer zunehmend säkularen Welt erkennbar sein wollen. Auch durch die Bezeichnung unserer Ämter.