Polizei findet über 50 Kilo Pyrotechnik in Evinger Keller
Hausdurchsuchung bei 17-Jährigem
Seine Leidenschaft für Feuerwerkskörper hat einem 17-jährigen Dortmunder großen Ärger mit den Behörden eingebracht: In seinem Keller in Eving fand die Polizei weit über 50 Kilo an Knallkörpern und Raketen. Der Jugendliche selbst hatte die Beamten dorthin geführt - aus Angst vor einem Bekannten aus Mettmann. Dieser bekam kurz darauf Besuch von einem SEK.

Ein Böller.
Am Sonntag war der 17-Jährige in einer Dortmunder Polizeiwache vorstellig geworden. Er habe für einen Bekannten, einen 24-Jährigen aus Mettmann, größere Mengen von Pyrotechnik in seinem Keller gelagert. Sie hatten sich über Youtube kennengelernt, wo laut Staatsanwalt Elmar Pleus beide jungen Männer einen Feuerwerksfan-Kanal haben.
Ursprünglich habe er nur Pyrotechnik vom Mettmanner gekauft, sagte der Dortmunder der Polizei, später habe er für ihn jedoch auch Feuerwerkskörper gelagert. "Der polizeilich wegen ähnlicher Delikte bekannte Mann habe demnach Angst vor Durchsuchungen in seiner Wohnung gehabt und verbotene Erzeugnisse daher lieber dem 17-Jährigen zur Lagerung übergeben", schreiben Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Sprengstoff-Spezialisten sichern Pyrotechnik
Doch dann gab es in den vergangenen Wochen Streit zwischen den beiden jungen Männern. Der Mettmanner bedrohte den Dortmunder, der bekam Angst und ging zur Polizei. Nach seiner Aussage auf der Polizeiwache führte der 17-Jährige die Ermittler zu seinem Lager im Keller eines Evinger Mehrfamilienhauses.
"In diesem fanden sie größere Mengen unter anderem an Knallkörpern, Raketen und Anzündmittel sowie Grundsubstanzen zur Herstellung von illegalen Selbstlaboraten", heißt es in der Pressemitteilung. Sprengstoff-Spezialisten des Landeskriminalamts NRW sicherten die Sprengkörper.
Insgesamt fanden Ermittler rund 100 Kilo
Am Montagnachmittag nahm ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei den 24-Jährigen in seiner Wohnung in Mettmann fest. Bei der Durchsuchung der Räume wurden ebenfalls Pyrotechnik und Equipment zur Herstellung von illegalenFeuerwerkskörpern gefunden. Insgesamt sicherten die Ermittler in Dortmund und Mettmann rund 100 Kilo Pyrotechnik, laut Staatsanwalt Pleus fand man den "überwiegenden Teil davon" in Eving.
Nun laufen die Ermittlungen gegen die beiden jungen Männer zum Vertrieb und Abnehmen der illegalen Pyrotechnik. "Gegen den 17-Jährigen wird ein Verfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet, gegen den 24-Jährigen zusätzlich wegen des Verdachts der versuchten Nötigung und Bedrohung", schreiben Polizei und Staatsanwaltschaft. "Beide befinden sich auf freiem Fuß, da Haftgründe nicht vorliegen."