RW Unna hat einen neuen Hoffnungsträger: Phil Hoffmann, 18 Jahre alt und Schüler am Ernst-Barlach-Gymnasium in Unna, steht vor einer großen Herausforderung. Der offensive Mittelfeldspieler soll in der Rückrunde der Kreisliga A2 Unna-Hamm beim Spitzenreiter mitwirken – eine Chance, die er sich bei der Hallenstadtmeisterschaft Ende Dezember erarbeitet hat.
Phil Hoffmann erzielt drei Tore bei Hallenstadtmeisterschaft
Hoffmann spielte sich mit drei Toren und einer überzeugenden Leistung in den Fokus des Trainers und trug maßgeblich zum Finaleinzug seines Teams bei. „Es war ein Riesenerlebnis. Natürlich war ich aufgeregt, aber es wurde von Spiel zu Spiel besser“, beschreibt er seine Premiere bei den Senioren.
Besonders im Halbfinale zeigte er sein Potenzial mit zwei Treffern gegen BR Billmerich. „Nach dem Finale war ich etwas überfordert. Ich wusste gar nicht, wohin mit meinen Emotionen, denn dieses Gefühl kannte ich so noch gar nicht. Das war schon ein krasses Erlebnis.“
Dass Hoffmann bei der Hallenstadtmeisterschaft überhaupt dabei war, war für ihn „wie ein Weihnachtsgeschenk“. Schon zuvor hatte er mit den Senioren trainiert, auch wenn er regulär noch in der A-Jugend spielt.
„Ich hatte ein Gespräch mit Tim Richter (Vorsitzender, Anm. d. Red.), Marc Schmitt (Trainer), unserem A-Jugendtrainer Alois Witte und meinem Vater (Claas Hoffmann, RWU-Frauentrainer). Danach war klar, dass ich bei der Ersten mitmachen möchte“, erzählt der frisch gebackene Seniorenspieler, dessen Vater ihn selbst fünf Jahre bei Westfalia Wickede und beim Hombrucher SV ausgebildet hat. Vergangene Saison spielte Phil Hoffmann noch für die Westfalenliga-A-Junioren des SV Lippstadt.

Hoffmann, der früher als Rechtsverteidiger auflief, spielt mittlerweile zentral auf der Zehn. „Das macht mir richtig viel Spaß. Da kann ich mich mit meiner Kreativität ausleben“, erklärt er. Sein Trainer Marc Schmitt lobt ihn: „Wir sind froh, dass Phil wieder Lust auf Fußball hat. Die Verzahnung mit der Jugend funktioniert bei uns sehr gut. Wenn wir Qualität in der U19 erkennen, geben wir den Jungs immer wieder die Chance, bei den Senioren reinzuschnuppern.
Marc Schmitt: „Verzahnung mit Jugend funktioniert sehr gut“
Innerhalb der Mannschaft fand Hoffmann schnell Anschluss. Besonders Christoph Gnatowski, der zum besten Spieler des Turniers avancierte, nimmt ihn unter seine Fittiche. „Er sagte mir schon nach der ersten Trainingseinheit, dass er überzeugt von meinen Qualitäten ist. Von ihm kann ich mir noch viel abschauen“, sagt Hoffmann.
RW Unna: Mit Phil Hoffmann zum Aufstieg?
Für den 18-Jährigen ist der größte Unterschied zwischen Jugend- und Seniorenfußball das Körperliche. „Das habe ich sofort in der ersten Einheit gemerkt. Ich finde es beeindruckend, wie clever einige Spieler auf dem Platz agieren, obwohl sie vielleicht nicht die Schnellsten sind.“ Dennoch ist er zuversichtlich, schnell in den Seniorenfußball hineinzuwachsen.

In der Rückrunde will Hoffmann seinen Teil zum angestrebten Aufstieg in die Bezirksliga beitragen: „Ich möchte mich weiterentwickeln und dem Team helfen, so gut ich kann.“ Gleichzeitig wird er weiterhin für die A-Jugend auflaufen, sollte er bei den Senioren nicht von Beginn an spielen. Das wäre für Hoffmann auch überhaupt kein Problem: „Ich muss erstmal meine Leistung bringen und mich beweisen. Ein gutes Turnier ist noch kein Freifahrtschein.“