Tim Richter hat anstrengende Tage hinter sich. Zuletzt war das gesamte Organisationstalent des Vorsitzenden von RW Unna gefragt. Gemeinhin sind Weihnachtsfeiertage zeitlich ohnehin schon fordernd. In diesem Jahr kam für Richter dann auch noch die Organisation der Hallenstadtmeisterschaft 2024 in Unna dazu. Immerhin: Seine beiden Mannschaften, das Herren- und das Frauenteam schnappten sich den HSM-Titel. Doch das Fazit Richters fällt nicht durchweg positiv aus.
Tim Richter von RW Unna zieht Bilanz
„Am Freitag war ich von 9 bis 20 Uhr in der Halle. Heute von 9 bis... weiß ich noch nicht. Ich denke mal bis Sonntagabend, bis wir dann fertig sind mit dem Aufräumen“, sagte am Samstagabend ein geschaffter aber erleichterter Tim Richter. Kurz zuvor hatte seine Herrenmannschaft in einem Final-Krimi gegen den Königsborner SV erfolgreich den Stadtmeistertitel verteidigt. Mit 3:2 setzte sich RWU durch, krönte sich erneut zum Unnaer Hallenkönig.
„Ich glaube, Mannschaft schlägt da individuelle Klasse. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung von uns. Jeder wusste, was er zu tun hat. Einer hat für den anderen gekämpft“, so Richter. Er habe bei Königsborn viele gute Einzelspieler gesehen, „die vielleicht nicht so oft zusammengespielt haben. Das hat man hier und da schon gesehen“, so der RWU-Vorsitzende.

Doch auch wenn er sich über den Titel freue, zu hoch wolle er ihn nicht hängen. RW Unna hat nämlich im neuen Jahr ganz andere Pläne. Der Klub möchte in die Bezirksliga aufsteigen. Derzeit sieht das auch ganz gut aus. RWU führt die Tabelle der Kreisliga A2 Unna-Hamm vor Westfalia Wethmar an. „Wenn du die Hallenstadtmeisterschaft gewinnst, ist es immer das Schönste am Tag. Es ist ein Erfolgserlebnis, auch ohne Niederlage. Das passt schon. Aber ganz ehrlich: Nächste Woche, wenn die Vorbereitung beginnt, interessiert es auch keine Sau mehr“, so der Vorsitzende.
Eher enttäuscht war Richter vom sportlichen Niveau des Turniers, wenngleich er aufgrund seiner Aufgabe als Turnierorganisator viele andere Dinge zu tun hatte und nicht jedes Spiel gesehen hat. „Das war ehrlich gesagt schwach. Da habe ich schon deutlich stärkere Turniere gesehen. Ich habe bei Weitem nicht alle Spiele gesehen. Aber das, was ich gesehen habe, war schwach. Außer jetzt die Halbfinals natürlich. Im Gesamten fand ich, war schon mal mehr drin“, so der Vorsitzende.
Mit dem organisatorischen Ablauf zeigte sich Richter dagegen zufrieden. Die Halle war voll, die Stimmung gut, die Spiele verliefen in aller Regel fair. „Zwischendurch war das Bier ein bisschen knapp, aber am Ende, denke ich, ist alles in Ordnung. Und wenn das Turnier so einen sportlichen Abschluss nimmt, dann bin ich sehr zufrieden“, sagt er.