Paralympics-Star Rehm nicht für EM nominiert
Leichtathletik
Paralympics-Sieger Markus Rehm hat auf die Nichtnominierung für die Leichtathletik-Europameisterschaften im August in Zürich mit Enttäuschung reagiert. „Ich finde es schade und enttäuschend“, sagte der 25-jährige Weitspringer aus Leverkusen am Mittwoch.

Darf nicht zu EM: Markus Rehm.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte sich gegen eine Berücksichtigung des behinderten Sportlers entschieden, der bei den deutschen Meisterschaften der Nichtbehinderten den Titel gewann und die WM-Norm mit 8,24 Meter erfüllte.
Grundlage für die DLV-Entscheidung waren biomechanische Messungen bei den nationalen Titelkämpfen. Die Analyse hatte ergeben, dass Rehm durch die Beinprothese einen Vorteil im Wettstreit mit gesunden Sportlern haben könnte.
„Wenn die Entscheidung darauf basiert, dann halte ich das für schwierig und unseriös“, sagte Rehm. Anders als zunächst angekündigt will er sich weitere Schritte gegen die Nichtnominierung vorbehalten. „Wenn es eine kluge Entscheidung ist, ist das keine Option. Wenn ich Zweifel an der Begründung habe, werde ich mich beraten“, sagte Rehm der dpa.
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) respektiert die Nichtnominierung des Weitspringers Markus Rehm für die Leichtathletik-EM im August in Zürich. „Es ist schade, ich hätte dem DLV gewünscht, mutiger zu sein“, sagte DBS-Vizepräsident Karl Quade am Mittwoch.
Ein Vorgehen gegen den DLV-Beschluss hält er nicht für sinnvoll. „Das würde ich Markus Rehm nicht empfehlen. So etwas hat er nicht nötig“, sagte Quade. „Er wird nicht von der Bildfläche verschwinden.“ Nun solle er sich auf die Behinderten-EM der Leichtathleten vom 14. bis 24. August in Swansea konzentrieren. Derzeit steht noch nicht fest, ob Rehm seinen Titel als deutscher Weitsprung-Meister behalten darf. Dies ist nach Angaben von Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), eine Entscheidung des Bundesausschusses für Wettkampf-Organisation.
Mit einem großen Aufgebot fährt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) zur Europameisterschaft nach Zürich. 93 Athleten, 79 für die Einzeldisziplinen und 14 Staffelläufer, wurden am Mittwoch für die Titelkämpfe vom 12. bis 17. August im Letzigrund-Stadion nominiert. Es ist das umfangreichste Team seit der EM 1998 in Budapest, als 112 Athleten im Kader standen. 92 Teilnehmer waren es bei der Heim-EM 2002 in München und bei der Heim-WM 2009 in Berlin.