Studium im Orchesterzentrum in Dortmund vor dem Aus Jetzt gibt es neue Pläne

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Im Jahr 2014 wurde das Orchesterzentrum NRW als gemeinsame Einrichtung der vier staatlichen Musikhochschulen des Landes (Detmold, Düsseldorf, Essen und Köln) an der Brückstraße in Dortmund eröffnet.

Der rund 16 Millionen Euro teure Neubau, den das Land finanziert hat, entstand in Nachbarschaft zum Konzerthaus Dortmund; es war europaweit die erste hochschulübergreifende Ausbildungsstätte für künftige Orchestermusiker, die dort auf Probespiele vorbereitet werden. Die laufenden Kosten haben sich die vier Hochschulen geteilt.

Weil die Betriebskosten, insbesondere wegen der höheren Energiekosten, steigen, wollen die Hochschulen den Studiengang nicht mehr weiter finanzieren, erklärt der Dortmunder Kulturdezernent Jörg Stüdemann. „Das Land will das Orchesterzentrum aber weiter betreiben“, sagt der Dezernent.

Stadt Dortmund will einspringen

Ob die Folkwang-Hochschule in Essen weiter das Management der Einrichtung übernehme, würde derzeit besprochen. Das Land habe Koordinierungsrunden einberufen und Berater hinzugezogen. „Es werden verschiedene Modelle für die Zukunft geprüft“, so Stüdemann. Von der Folkwang-Hochschule war am Montag keiner zu erreichen und die Verwaltungsdirektorin des Orchesterzentrums, Iris Lindla, wollte sich nicht äußern.

Wenn die Folkwang-Hochschule aussteige, würde die Stadt Dortmund einspringen, so Stüdemann. Das Orchesterzentrum war Ersatz für die Dortmunder Musikhochschule, die auf dem Uni-Campus beheimatet war und geschlossen wurde. Vorher hatte Dortmund mit dem Konservatorium eine Profi-Musiker-Ausbildungsstätte in der Innenstadt.

Orchesterzentrum soll Ausbildungsstätte bleiben

Zurzeit nutzt die Stadt das Orchesterzentrum an 20 Tagen im Jahr. Auch die Musikschule habe Interesse, die Räume zu nutzen, und der Dortmunder Konzerthaus-Intendant, Raphael von Hoensbroech, möchte es für seine „Community Music“ nutzen. Noch in der vergangenen Woche hat das Mahler Chamber Orchestra in dem großen Saal für seine Konzerte im Konzerthaus Dortmund und der Philharmonie Essen eine Woche lang geprobt.

Die Chorakademie, das Festival Klangvokal oder Wettbewerbe wie der Internationale Schubert-Wettbewerb sind ebenfalls Nutzer des Hauses. „Das Orchesterzentrum soll eine Ausbildungsstätte bleiben – sogar mit einer höheren Nutzungsfrequenz“, betont Stüdemann.

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