Oasis-Bruder begeistert Publikum mit Oldies
Noel Gallagher in Düsseldorf
Die Band Oasis war eine Legende seiner Zeit. Doch auch Jahre nach ihrer Trennung macht Oasis-Bruder Noel Gallagher weiter mit seiner Musik. In der Mitsubishi-Electric-Halle in Düsseldorf spaltete er die Geister.

Noel Gallagher in der Mitsubishi Electric Halle Düsseldorf. © Thomas Brill
Der große arrogante Mann der britischen Rockmusik hat sich mal wieder in Düsseldorf blicken lassen. Noel Gallagher, der kreativere der beiden Oasis-Brüder. Als eine Argentinierin ein Transparent (zumindest behauptet sie auf diesem, aus Argentinien zu kommen) mit einem Songwunsch hoch hält, richtet er seine ersten Worte an die rund 4000 Fans in der Mitsubishi-Electric-Halle: „Du weißt, wenn man einen Songwunsch hoch hält, kann man immer sicher sein, dass er definitiv nicht gespielt wird.“
Und überhaupt, warum komme sie den ganzen Weg von Argentinien, wo er auf seiner aktuellen Tour doch auch dort spiele? Der gewünschte Song stammt natürlich aus der Oasis-Zeit: Es ist „Sunday Morning Call“ und Noel Gallagher spielt ihn tatsächlich nicht.
Aktuelle Songs kommen beim Publikum nicht an
Er beginnt sein Konzert mit gleich vier Titeln seines aktuellen Albums „Who build the Moon?“ und es ist teilweise erschreckend, wie wenig Stimmung dabei aufkommt. Bei Kritikern ist der neue, hypnotisch fließende, mit Bläsersätzen angereicherte Sound des Brit-Poppers zwar gut angekommen und auch seine Fans kaufen das neue Material artig und setzen sich hochachtungsvoll damit auseinander. Feiern wollen sie trotzdem lieber zu den alten Sachen.
„Little by Little“, der erste Oasis-Song wird mit beglückten Jubelrufen aufgenommen und bei ‚Don’t Look Back in Anger“ liegen sich natürlich alle in den Armen und grölen mit. Aber auch ältere Stücke aus dem Solowerk des 50-Jährigen, der vor gut acht Jahren keinen Bock mehr auf Stress mit seinem Bruder und damit die gemeinsame Band Oasis hatte, kommen gut an: „If I Had a Gun“ zum Beispiel oder „Riverman“. Trotzdem: Noel muss aufpassen, nicht frühzeitig zur lebenden Legende zu werden.