Thomas Rycharski (links) und Lars Stratmann hatten nach dem Sieg in Bommern gut lachen. Mit der neuen Verstärkung läuft´s indes auch gut.

© TuRa

HC TuRa Bergkamen: Neuzugang hat einen prägenden Einsatz in Afghanistan hinter sich

rnHandball

Handball-Oberligist HC TuRa-Bergkamen verstärkt sich zur Rückserie. Ein alter Bekannter mit viel Erfahrung und ambitionierten Saisonzielen läuft in der Rückrunde auf für ihn ungewohnter Position auf.

von Maxim Steinbeck

Bergkamen

, 21.01.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der HC TuRa Bergkamen will den Aufwind der letzten Spiele auch mit in die Rückrunde nehmen, um den Klassenerhalt zu sichern. Unterstützung bekommt das Team von Trainer Thomas Rycharski nun von einem alten Bekannten.

Die Rede ist von David Honerkamp. Der 30-jährige Berufssoldat wechselte in diesem Jahr aus der Verbandsliga zu den TuRanern und feierte einen gelungenen Einstand beim 32:25-Auswärtserfolg über den TuS Bommern, zu dem er direkt vier Tore beisteuerte.

Jetzt lesen

Nach seiner Rückkehr aus dem siebeneinhalb-monatigen Afghanistan-Einsatz startete Berufssoldat Honerkamp zur Saison-Hinrunde bei Westfalia Kinderhaus. Das Besondere: Der gelernte Linksaußen musste auf einer komplett anderen Position ran. „Ich habe aus der Not heraus auf der Mitte gespielt. Das habe ich zuletzt in der Jugend gemacht. Es lief in der Verbandsliga aber sehr gut“, sagt er.

TuRa-Sportchef Holger Schöße stellt den Kontakt her

So sehr, dass der HC sich schnell mit dem 30-Jährigen beschäftigte. Der Kontakt kam dann über Bergkamens Sportlichen Leiter Holger Schöße zustande: „Sein Sohn Florian ist ein guter Kumpel von mir. Holger hat mich dann angerufen und für nächste Saison angefragt. Aber jetzt hat es auch schon gut gepasst“, so Honerkamp. Bei Westfalia Kinderhaus sei alles top gewesen, doch ihn reize „die Chance, nochmal Oberliga zu spielen“.

Jetzt lesen

Seit Anfang Januar trainiert David Honerkamp jetzt beim Oberligisten. „Die Stimmung ist gut in der Mannschaft“, erzählt er. Die Eingliederung in die Mannschaft falle dem alten Bekannten sowieso leicht. „Den einen oder anderen kannte ich ja schon aus meinen alten Zeiten bei Bergkamen oder von Spielen gegeneinander“, so der 30-Jährige.

David Honerkamp spielte in der Hinserie noch für Westfalia Kinderhaus.

David Honerkamp spielte in der Hinserie noch für Westfalia Kinderhaus. © Privat

Die gemeinsame Grundlage ist also geschaffen für einen erfolgreichen Saisonverlauf. Für diesen hat Honerkamp klare Ziele: „Bisher läuft es sehr gut. Ich bin fest vom Klassenerhalt überzeugt. Egal, ob über die Endrunde oder direkt über einen sicheren Tabellenplatz“, sagt er.

Entwicklungsbedarf sieht er bei diesem Unterfangen vor allem noch im Angriff. „Die Abwehr war die ganze Saison weitgehend stabil. Angriffstechnisch geht aber noch was. Das ist gegen Bommern aber schon deutlich besser gewesen“, sagt der Mittelmann.

Jetzt lesen

Der mögliche Klassenerhalt würde dem Berufssoldaten nicht nur sportlich gefallen, denn Oberliga-Handball ist mit dem Beruf deutlich leichter zu vereinbaren: „Die Bundeswehr achtet sehr auf Sportförderung. Weil in der Oberliga ein Vertrag vorliegt, ist mein Chef bereit, mich auf dem Übungsplatz auch mal freizustellen“, erklärt David Honerkamp.

„Prägende Zeit in Afghanistan“

Aus seiner Zeit in Afghanistan hat der 30-Jährige viel mitgenommen. Er sagt: „Das waren sehr prägende siebeneinhalb Monate. Was Armut, Menschen- und Frauenrechte betrifft, ist das dort eine ganz andere Hausnummer.“ Diese Erfahrung habe ihn persönlich weitergebracht. „Vor allem auch materialistisch. Man bekommt eine ganz andere Sichtweise auf materielle Dinge und Sonstiges“, so Honerkamp. Er ist in jedem Fall eine Verstärkung für die TuRaner. Mit dieser Verpflichtung ist der HCT dem Ziel Klassenerhalt ein Stück näher gekommen.