Neues Haus für Voodoo-Kunst
Soul-of-Africa-Museum
Sie könnten bald Wirklichkeit werden, die neuen Räume für das Soul-of-Africa-Museum. Das Gebäude ist gefunden. Die Gelder für die Konzeption und Präsentation der Ausstellung sind zusammen. Der Landschaftsverband Rheinland hat 40 000 Euro für die Machbarkeitsstudie bewilligt. Nun müssen Henning Christoph und der Soul-of-Africa-Verein noch Geldgeber für den Um- und Ausbau finden.

Henning Christoph vor dem neuen Domizil für seine Sammlung an der Essener Martinstraße.
Seit Jahren bemüht sich Ethnologe Christoph um neue Räumlichkeiten für seine umfangreiche Voodoo-Sammlung, die meisten Objekte stammen aus dem Benin. Denn in der ehemaligen Zahnarztpraxis an der Rüttenscheider Straße 36 in Essen kann er auf den 85 Quadratmetern nur knapp die Hälfte seiner Sammlung zeigen (wir berichteten darüber 2013 in unserer Serie Mini-Museen).
Ehemaliges Schalthaus
„Das ehemalige RWE-Schalthaus ist ideal“, schwärmt Christoph von dem Gebäude. Das Haus, zwischen Gruga und Folkwang-Museum an der Martinstraße gelegen, ist mit U-Bahn- und Bus-Haltestelle einfach zu erreichen, und für Autofahrer würden Parkplätze angelegt.
Derzeit zählt das Museum 200 bis 400 Besucher pro Monat. Darunter auch viele Schulklassen – und die müssten im neuen Trafohaus nicht mehr geteilt werden. Mehr als 20 Leute können das Mini-Museum aktuell nicht gleichzeitig besichtigen.
Rund 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche
Im neuen Domizil würde es rund 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche geben. Architekturpläne für den Umbau existieren bereits. Die Exponate würden dann auf zwei Ebenen ausgestellt – allerdings nicht in Vitrinen, denn der Charme des Soul-of-Africa-Museums soll erhalten bleiben. „Wir hätten dann eine Aula für Vorträge, Filme und Tanzaufführungen. Es soll ein Afrika-Zentrum werden“, berichtet Christoph von den Plänen. Auch sind Wechselausstellungen geplant.
So könnte zum Beispiel die deutsche Kolonialzeit im heutigen Namibia beleuchtet werden, eine Essenerin hatte dem Museum den Nachlass ihres Vaters, eines Kartografen in jenem afrikanischen Land, vermacht. Und im Sommer könnte unter den Bäumen neben dem Gebäude ein afrikanischer Biergarten installiert werden. Zusagen von Stiftungen
Zusagen von Stiftungen
Von vier Stiftungen gebe es Zusagen, mit denen die neue Ausstellung, Katalog und Internet-Auftritt finanziert werden könnten, berichtet Christoph. Die Stadt Essen würde über ein Projekt Arbeitskräfte zur Verfügung stellen, was die Umbaukosten um bis zu 20 Prozent senken würde.
Doch bisher fehlen noch Geldgeber für den Um- und Ausbau, dessen Kosten Christoph auf 700 000 Euro schätzt. Bis Ende des Jahres besteht die Option auf das Schalthaus. Wenn es bis dahin nicht klappt, will Christoph seine Sammlung verkaufen. Einen Interessenten in der Schweiz hat er bereits. Britta Helmbod