Jennifer Garner kommt als Gute-Laune-Mutter daher.

© Matt Kennedy/Netflix

Neu bei Netflix: In „Yes Day“ dürfen die Eltern nicht Nein sagen

rnStreaming

Routinierter Kinderjux bei Netflix, in dem es Jennifer Garner leid ist, von ihrem Nachwuchs als eine Spaßbremse angesehen zu werden. „Yes Day“ taugt aber wirklich nur für die Jüngsten.

von Kai-Uwe Brinkmann

Dortmund

, 17.03.2021, 15:59 Uhr / Lesedauer: 1 min

Das Geschäftsmodell von Netflix basiert auf mehreren Säulen. Da sind teure, ambitionierte Serien wie „The Crown“. Dazu Produktionen kleiner Filmnationen, die als „Exoten“ trotzdem die Reichweite einer nahezu weltweit verfügbaren Plattform genießen.

Nicht zu unterschätzen ist auch das Geschäft mit Brot- und Butter-Filmen aus Hollywood, bei denen Netflix quasi das Angebot der lahmgelegten Multiplex-Kinos kopiert. Für jeden Geschmack, jedes Alter etwas dabei: Thriller, Comedy, Romanze. Frauenfilm, Kinderstoff oder Teen-Dramolett.

Pädagogische Wunderwaffe

„Yes Day“ (Regie: Miguel Arteta) fällt in die Rubrik für Brot- und Butter-Ware, Unterabteilung „Kinderquatsch“. Ein Leichtgewicht von Komödie, aufgehängt an einer Idee, die umständlich hergeleitet, dann aber mit amerikanischer Routine gnadenlos ausgewalzt wird.

Mama und Papa gehen zum Elternsprechtag. Ein Lehrer faselt von einer pädagogischen Wunderwaffe namens „Yes Day“, das Wort ist in der Welt. Ein Yes Day? Na, ein Tag, wo Eltern nie Nein sagen zu den Wünschen der Kinder, immer nur Yes und wieder Yes!

Die Mama (Jennifer Garner) hat es satt, von ihren Kindern eine Spaßbremse genannt zu werden: „Ich kann lustig sein, sogar sehr lustig!“ Also ringt sie sich durch, ihren Sprösslingen (14, 10 und vier Jahre alt) einen Yes Day zu genehmigen. Der Vater (Edgar Ramírez) gibt auch sein Okay.

Haus ist ein Schlachtfeld

Es folgt ein Tag voll kindlicher Anarchie, oder was man in Hollywood darunter versteht. Die Mutter wird als Glitzer-Girlie verkleidet, der Vater als Batmans Gehilfe Robin. Im Café verschlingen die Fünf die allergrößte Eisbombe. In der Waschstraße bleiben die Autofenster auf. Ab in den Freizeitpark zur Achterbahn.

Als die Eltern nach einem „Zicken-Duell“ bei der Polizei landen, ruft der Junior daheim eine Fete aus, die völlig eskaliert. Das Haus ist ein Schlachtfeld, die Familie strahlt trotzdem. Grundschüler könnten den Film mögen, darüber hinaus wird die Luft sehr dünn für diese Schmalspur-Sitcom.

Jetzt lesen

Schlagworte:
Lesen Sie jetzt